Was ist Gruppenintelligenz? – Teil 2

Gastbeitrag von Tom Müller_ Wozu benötigt es einen Gruppenintelligenz-Coach? Die Herausforderung ist, Wirkkräfte zu aktivieren, die im Alltag für gewöhnlich unterdrückt werden. Welche dies sind, erfährst Du hier in diesem Beitrag. Und, was Gruppenintelligenz mit Unternehmensdemokratie zu tun hat.

Gruppen bestehen aus vielen Menschen

Vorweg zusammengefasst: Gruppenintelligenz entsteht, wenn unterschiedliche Menschen in geeignetem Kontext und Umgebung zusammen kommen. In dieser Atmosphäre kann nun sowohl logische als auch kreative, ja sogar tiefer liegende Intelligenz aktiviert werden.
Stell Dir bitte vor, es gelänge bei jedem Menschen einer Gruppe unterschiedlicher Individuen sowohl linke wie rechte Gehirnhemisphäre zu aktivieren – und darüber hinaus noch tief liegender Intelligenzareale, wie zum Beispiel Kopf, Herz und Bauch. Dann hast Du ungefähr eine Idee davon, was ich meine, wenn ich von der Weisheit der Vielen spreche – von Gruppenintelligenz.

Gruppenintelligenz ist mehr als Wissen

Jeder Mensch nutzt sein individuelles Wissen, die Intelligenz aus Kopf, Herz und Bauch – plus einen weit verzweigten Informationspool der eigenen Veranlagung, Prägung, Herkunft sowie seine natürliche Intuition und instinktive Impulse. Doch genau diese Vielfalt verödet mitunter durch Normen und Gepflogenheiten im beruflichen Kontext. Der Krawattenzwang ist für mich ein Synonym wenig hilfreicher Traditionen.
Wenn eine kreativitätsförderliche Austausch- und Kommunikationskultur etabliert werden kann, entsteht ein wahrhaft holistisches Gebilde vielschichtiger Wirkkräfte – ein Geflecht aus Wissen, das ich eher Weisheit nennen möchte.
Gruppe mit Gruppenintelligenz-BarometerFür mich ist Gruppenintelligenz mehr als die Summe des Wissens der einzelnen Beteiligten einer Gruppe. Ich bin davon überzeugt, dass es mit geeigneten Methoden und in einem speziellen Kontext gelingt, das riesige Potenzial an Weisheit und Wissen von Vielen zu nutzen.

Erste Schritte zu einer alltagstauglichen Umsetzung

Nun ist die Frage, wie ebendies in der Praxis und im Alltag umgesetzt werden kann. Ich sammele meine Erfahrung in kleinen und mittleren Unternehmen, Organisationen, Genossenschaften und Netzwerken, in denen sich etwas verändern soll.
Veränderung bedeutet Verhaltensänderung. Wenn dieser Grundsatz akzeptiert ist, beginne ich in kleinen Häppchen. So kreiere ich mit den Beteiligten andere Formen oder Zusammensetzungen von Besprechungen. Allein das Entfernen eines Besprechungstisches, der oft den größten Teil des Raumes einnimmt, bewirkt gelegentlich Ungeahntes. Oder andere Fragen, die geladene externe Gäste in einer Zusammenkunft stellen.Kreative Lösung mit Gruppenintelligenz-Barometer

Unternehmensdemokratie ist Gruppenintelligenz

Hier schließt sich der Kreis zur Unternehmensdemokratie und einem neuen Miteinander. Gerade, wenn es bei meinen Klienten um kulturellen Wandel, Unternehmensnachfolge oder Krisenbewältigung geht: Ich empfehle, wann immer möglich, andere Berührungsgruppen mit einzubeziehen.
So saßen unlängst bei der Visions- und Strategie-Entwicklung eines Unternehmens Beschäftigte aller Ebenen ebenso in der großen Runde, wie ihre Führungspersonen. Darüber hinaus wurden Ansprechpartner von Kunden und Lieferanten geladen, zu unterstützen. Die positiven Effekte über die eigentliche Aufgabe hinaus haben selbst mich überrascht.
Probieren Sie es selbst einmal aus, falls sich etwas ändern darf, soll oder gar muss! Denn eines ist gewiss – wie Albert Einstein es formulierte: ›Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.‹
Tom Müller · Gruppenintelligenz-Coach
Teil 2 dieses Beitrags – hier in diesem Blog.
Bildnachweis

  • Beitragsbild: Tom Müller
  • Gruppe mit Gruppenintelligenz-Barometer: Tom Müller
  • Kreative Lösung mit Gruppenintelligenz-Barometer: Tom Müller

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