Akteure partizipativer Nachhaltigkeitsentwicklung: Unternehmerische Nachhaltigkeit wird im Allgemeinen dem Nachhaltigkeitsmanagement zugeschrieben. Wenn es gut läuft, ist die Nachhaltigkeit obendrein noch Teil der unternehmerischen Strategie und somit auch eine Aufgabe der Geschäftsführung. Das ist es dann aber meist schon. Wir sehen noch weitere Akteure, die bei der partizipativen Entwicklung unternehmerischer Nachhaltigkeit eine wichtige Rolle spielen.
Degrowth: Vom 29.08. bis zum 02.09.2023 fand die 9. Internationale Degrowth Konferenz statt. Ich war mit Karsten vom Bruch und Markus Eulenkamp aus unserem Netzwerk vor Ort. In diesem Beitrag berichte ich kurz über unsere Eindrücke und einen für mich besonders interessanten Aspekt.
Die fetten Jahre sind vorbei. Jedenfalls für die meisten von uns. Der geradezu omnipräsente Begriff “Multikrise”, den viele von uns schon nicht mehr hören können, nimmt in den letzten 20 Jahren immer weiter zu. Wir beobachten in Verbindung damit einen internationalen, zwar erschreckenden aber nicht überraschenden politischen Rechtsruck. Das alles in Verbindung mit einer Polarisierung zu zentralen Krisenthemen. Gleichzeitig scheint die Unternehmenskultur ein immer wichtigerer Aspekt erfolgreicher Unternehmensführung zu sein.
Am 14. Januar 2021 präsentierten wir unsere erste explorative Studie “Unternehmensdemokratie zwischen Utopie und Wirklichkeit”, an der 175 Unternehmen teilnahmen. Die Studie hatte den Zweck, einen ersten groben Einblick zu bekommen, wie es um Unternehmensdemokratie, Selbstorganisation und Partizipation in deutschsprachigen Unternehmen steht. Die Untersuchung war größtenteils eine quantitative, nicht repräsentative Umfrage mit einigen sehr wenigen offenen Fragen, die aber zu keinen Antworten führten, die eine tiefergehende Analyse ermöglichten. So entstand der Wunsch, wenn schon keine repräsentative, so doch…
Seit der Veröffentlichung des Buchs “Holacracy. The New Management System for a Rapidly Changing World” (Robertson 2015) haben zunehmend mehr Holacracy Berater:innen versprochen, damit einige der Nachteile klassischer Aufbauorganisationen zu lösen. Es kursierten recht schnell ein paar Listen von Unternehmen, die nun per Holacracy organisiert sind – natürlich erfolgreich. Allerdings mangelte es bislang an wissenschaftlichen Analysen der tatsächlichen Effekte, die über eher anekdotische Einzelfallbeschreibungen hinausgehen. Nun liegen äußerst interessante Ergebnisse einer mehrjährigen deutschen Untersuchung vor.
Selbstorganisation und Partizipation. Diese beiden Begriffe hängen relativ offensichtlich zusammen und spielen für uns unternehmensdemokraten eine wichtige Rolle. Aber was genau meinen wir mit jedem dieser Begriffe und wie hängen sie zusammen? Mit diesem Beitrag versuche ich, etwas Klarheit zu schaffen.
Cecosesola: Der Right Livelihood Award, bei uns auch besser bekannt als “Alternativer Nobelpreis” ging dieses Jahr unter anderem an eine großartige Kooperative in Venezuela, die schon seit 1967 alternativ wirtschaftet. Und das in Dimensionen, die weit über eine kleine einzelne Landkooperative hinausgehen und am ehesten vergleichbar sind mit der Größenordnung von Mondragon im Genossenschaftswesen, die mit rund 80.000 Genoss:innen die größte Genossenschaft Spaniens und dort zumindest bis 2015 zudem das siebtgrößte Unternehmen sind.
Demokratische Verantwortung: Wir nennen uns nicht umsonst unternehmensdemokraten. Dabei geht es uns keineswegs nur um die Demokratisierung der Arbeit, darum, dass die Stimmen aller gehört werden und eine Bedeutung haben. Es ist auch nicht damit getan, dass wir den offensichtlichen und eklatanten Widerspruch zwischen gesellschaftlicher Demokratie und organisationaler Hierarchie für fragwürdig halten. Es geht uns darüber hinaus auch um die demokratische Verantwortung aller Unternehmen.
Der Titel dieses Beitrags ist einerseits eine rhetorische Frage. Denn Wasser ist in Deutschland gemäß des Wasserhaushaltsgesetzes ein Gemeingut, sprich: Es ist nur sehr eingeschränkt eigentumsfähig. Andererseits ist die mit dem Titel ausgesprochene Frage keineswegs trivial, sondern ist schon jetzt von zunehmender Bedeutung angesichts der sich auch in Deutschland abzeichnenden Wasserknappheit. Wie aber bin ich überhaupt zu diesem Thema und der Frage gekommen?
Spillover-Effekt: Vor einiger Zeit veröffentlichte ich hier im Blog zwei Beiträge zum Spillover-Effekt demokratischer Kompetenzen und Haltungen aus dem Berufs- ins Zivilleben (Organisationsdemokratie und pro-demokratische Einstellungen und Unternehmensdemokratie und anti-demokratische Einstellungen). Mittlerweile haben unsere Recherchen zu den wissenschaftlichen Grundlagen unseres Nachhaltigkeits- und Demokratielabors gezeigt, dass es auch im Bereich des Nachhaltigkeitsverhaltens einen solchen Übertragungseffekt gibt.