Im Dialog: Social Prototyping

Netzwerkorganisation Comic

Vor einiger Zeit unterhielt ich mich mit Martin Ciesielski über dies und das. Irgendwann kam das Gespräch auf Social Prototyping – das klang spannend und ich wollte spontan mehr wissen. Dieser Dialog ist das Ergebnis davon.

Andreas: Hi Martin, vielen Dank, dass Du Dir die Zeit genommen hast für diesen Dialog. Erklär doch zu Beginn erst mal, was genau Du unter Social Prototyping verstehst, ganz unabbhängig von der Anwendung im Kontext von Transformationen. 

Martin: Sehr gerne, Andreas! Das Arbeiten mit Prototypen kennt man ja bislang aus dem Innovationskontext. Speziell im Design Thinking wird mit schnellen Prototypen im iterativen Vorgehen gearbeitet, um so schnell wie möglich einen recht konkreten Eindruck vom Produkt oder Service zu haben.

Bei der Frage: “Wie wollen wir eigentlich miteinander arbeiten?” bzw. “Wie wollen wir miteinander kommunizieren?” gab es bislang maximal Meetings, in denen solche Themen besprochen wurden oder es wurden Soft Skill Trainings verordnet, in denen die “Best practices” vermittelt wurden: Aktives Zuhören, Moderation etc.

Allerdings setzen Trainings ja immer voraus, dass man den IST Zustand kennt und eine Idee vom SOLL Zustand hat. Allerdings gibt es in den Unternehmen aufgrund der Generationsunterschiede, aufgrund kultureller Diversität und bereits eingeführter digitaler Technologien große Fragezeichen in Hinblick auf den IST-Zustand der Kommunikation. Noch unsicherer ist man sich in Hinblick darauf, wohin die Reise eigentlich gehen soll.

Wir haben uns irgendwann gefragt: Wissen Unternehmen eigentlich, welche Ziele sie in Hinblick auf gute Kommunikation oder gute Zusammenarbeit erreichen wollen? Woher wissen sie eigentlich, welche digitalen Tools sie wirklich, wirklich brauchen, wenn sie eigentlich gar nicht so genau wissen, wie sie wirklich, wirklich zusammenarbeiten und miteinander kommunizieren wollen?

Sprich: Social Prototyping nimmt New Work insofern ernst, als dass die Methode hilft, erstmal die eigentlich wichtigen Fragen zu finden, die ein Team oder eine Organisation stellen muss, wenn sie herausfinden will, inwiefern die Menschen dort selbstorganisiert arbeiten können und wollen. Was genau braucht es für radikalere Formen der kooperativen Zusammenarbeit? Worauf kommt es dabei an?

Andreas: Das finde ich ausgesprochen spannend: Den Übertrag vom Prototyping für Produkte und Dienstleistungen hin zur Anwendung dieses Vorgehens auf sozial-kollaborative Prozesse. Und: Ich kann das nur aus eigener Erfahrung bestätigen, dass selbst in kleinen Teams die Frage nach dem Ist-Zustand nicht immer einfach zu beantworten ist. Geschweige denn der Soll-Zustand. Als ob das noch nicht genug wäre, kommen dann auch noch die von Dir schon angerissenen Fragen dazu: Welche “Tools” brauchen wir denn eigentlich, um was zu erreichen? Was soll mit welchen Instrumenten besser werden als zuvor? Was wollen wir beibehalten, weil wir es für sinnvoll halten?

Soweit so gut – aber wie kann ich mir, wie können sich die Leser*innen das Social Prototyping konkret vorstellen? Wie gehst Du, wie geht Ihr vor? Gibt es da bestimmte, wiederkehrende Prozessschritte, Module, oder wie läuft das ab? Gibt es vielleicht sogar einen mehr oder minder typischen Fall, den Ihr mal begleitet hattet? Oder ist jeder Fall völlig einzigartig und unvergleichlich?

Martin: Man kann grob von drei Phasen ausgehen: Prolog – Prototyping – Epilog. Am Anfang steht in der Regel eine Fragestellung oder eine konkrete Auftragsklärung mit der Auftraggeberin oder dem Auftraggeber, der Prolog. 

Dabei schauen wir im Gespräch mit der Geschäftsführung und 3-4 weiteren Führungskräften und Mitarbeiterinnen, gegebenenfalls auch mit dem Betriebsrat, worum es im konkreten Fall geht. Was sind dabei die Treiber? Was Bedürfnisse, die eine Rolle spielen? Sehen das alle gleich oder gibt es Unterschiede in der Wahrnehmung? Nach 2-3 Stunden hat man das Feld und die Fragestellung einigermaßen gut umrissen und kann einen ersten Ausblick auf einen möglichen Prototyping-Prozess geben. Dieser muss dann gemeinsam mit dem Unternehmen organisiert und vorbereitet werden – was einerseits ein Teil des Prototypings ist, andererseits aber von den meisten eher noch als Vorbereitung wahrgenommen wird. 

Das eigentliche Prototyping läuft iterativ und stark prozessorientiert ab. Das bedeutet, dass mit einem recht einfachen Setting gestartet wird, das dann im Laufe des Prozesse erweitert oder reduziert wird. Zum Beispiel kann zu Beginn das Thema der Zusammenarbeit stehen und die Frage, wie sich Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die regional verteilt zusammenarbeiten sollen, sich besser abstimmen können, bzw. mit Unstimmigkeiten oder Konflikten umgehen können.

Im weitere Verlauf des Prototypings stellt sich allerdings heraus, dass es um grundsätzliche Kommunikationsthemen geht, wie z.B. sich Zeit nehmen und Zuhören. Während hier nun klassischer Weise Trainings oder Übungen zum Einsatz kämen, um z.B. das individuelle Paraphrasieren oder gewaltfreie Kommunikationstechniken für eins zu eins Situationen einzuüben, geht es beim Prototyping vielmehr darum, soziale, also gruppendynamische und komplexe Gründe und Verhaltensweisen transparent zu machen und noch vor Ort alternative Verhaltensweisen auszuprobieren. Wie reagiert das System, wenn eine Einzelne, ein Einzelner etwas Neues versucht reinzugeben? Wann werden neue Impulse angenommen? Wann eher abgelehnt?

So kommen wir im Social Prototyping zu organisationsspezifische Gruppenlösungen für Fragen der Zusammenarbeit und Kommunikation, statt zu standardisierten Einheitstrainings von Methoden und Techniken, die ohnehin nie zum Einsatz kommen, wenn die Gruppe, das Team oder die Organisationskultur das nicht will. Während dieser Prototyping-Phasen kommen Methoden aus der systemischen Arbeit zum Einsatz, aber auch Methoden aus dem Improvisationstheater und dem Soziodrama. Dabei werden die Methoden im Prozess variiert, angepasst und sozusagen “instant” gestaltet.

Es gibt dazwischen immer wieder Auswertungsrunden, Debriefings, in denen die Transfer- und Umsetzungsfragen im Zentrum stehen. Mit den Ergebnissen aus diesen Runden gehen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zurück in ihre tagtäglichen Arbeitskontexte und probieren sie gemeinsam aus. Nach spätestens 3-6 Wochen gibt es eine weitere Runde mit den Resultaten und Erfahrungen, die dann aus der Praxis mitgebracht werden.

Diese iterativen Runden werden 2-4 mal gemacht. Meistens gibt es dann schon recht sichtbare und erfolgreiche Resultate: von individuellen Verhaltensänderungen, einer besseren Gruppen-Performance, einer besser aufeinander abgestimmten IT-Nutzung oder optimierten Arbeitsprozessen in der Organisation. Am Ende steht ein moderierter ca. halb- bis ganztägigen Epilog, bei dem es im wesentlichen um einen story-basierten Austausch über den Prozess und ein offizielles Closing und Feiern der Veränderungen geht. Diese Rituale werden leider ansonsten gerne vernachlässigt.

Mittlerweile haben wir mit dieser Methode in vielerlei Kontexten Erfahrungen gesammelt – von IT-Unternehmen über Wirtschaftsprüfer und Banken, im Hochschulkontext und in der Automotiv-Branche. Letztendlich brauchen alle Unternehmen ein besseres Verständnis davon, wohin ihre Reise in Hinblick auf die Arbeitsorganisation geht. Je mehr Sinnes- und Körperebenen, vom Kopf über Herz und Bauch dabei angesprochen werden, desto besser. Umso eher hat man wirklich begriffen, wie sich das Neue anfühlt und wo man wirklich, wirklich hin will.

Andreas: Da habe ich erst mal eine kurze Verständnisfrage: Was meinst Du mit einem “story-basierten Austausch”?

Martin: Dabei geht es darum, die Erfahrungen so konkret wie möglich zu erzählen. Anhand von Situationen, Ereignissen, Momenten, die die Menschen erlebt haben. Im Guten, wie im Schlechten. Unser Gehirn kann konkrete Ereignisse einfach viel besser verarbeiten, als abstrakte Regeln oder Prinzipien. Daher wurden Werte schon immer in Märchen, Mythen, Kurzgeschichten, ja sogar durch Witze weitergegeben. Wenn es zum Beispiel darum geht, das Prinzip “Lass die anderen gut aussehen!” erlebbar zu machen, geht es zum einen darum, entsprechende Übungen im Prototyping zu absolvieren, bei denen das Storytelling Zug um Zug genutzt wird. Das Vorgehen, dass man vom Improvisationstheater als “Yes, and!” kennt: Nimm die Angebote des Partners und baue darauf auf! 

Zum Beispiel werden dann zunächst fiktive Geschichten in Paaren erzählt. Zwei Personen stehen sich gegenüber. A sagt:

“Lass uns doch eine Party organisieren!”

B antwortet: “Super Idee! Am besten mit ganz viel Konfetti!”

A: “Konfetti ist eine grandiose Idee! Am besten handtellergroß und in Herzform!”

B: “Ja! Alle Teller sollten am besten auch Herzform haben!”

A: “Am besten lassen wir für alle T-Shirts drucken mit Herzen drauf!”

B: “Wenn wir Konfetti und T-Shirts haben, sollte am besten die Location auch eine Herzform haben!”

Und so weiter! Irgendwann landet man dann bei Helene Fischer, im Olympiastadion und feinstem Catering. Das heißt, da ist eine hochemotionale, größenwahnsinnige Geschichte erzählt worden, die definitiv im Gedächtnis bleibt!

Genauso sollen sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer während der Iterationen und am Ende vom Prototyping von Erfahrungen erzählen, die sie im Verlauf gemacht haben. Wann und wie haben sie sich in der Praxis gut aussehen lassen? “Zum Beispiel, als Herr Schulz mich gefragt hat, ob ich ihm bei der Kundenpräsentation helfen kann und ich die Folien von ihm in Farbe ausgedruckt mitgebracht habe, damit wir sie durchgehen konnten! Zu Beginn merkte ich, wie aufgeregt und unsicher er war. Nachdem wir drüber gesprochen hatten, hatte er viel mehr Ruhe in der Stimme und war schon fast gelassen.” Bei so einer Geschichte wird es konkret und Emotionen kommen ins Spiel. Das kann unser Gehirn viel besser verarbeiten.

Dockt man diese Geschichten an das Prinzip “Make others shine!/Lass andere gut aussehen!” an, wird es viel konkreter, wird besser behalten und kann auch besser weiter erzählt werden. Das läuft bei uns unter “story-basierten” Retros: Welche Situationen habt ihr erlebt? Welche Beispiele könnt ihr, emotional angereichert, geben? 

Andreas: Prima, jetzt ist das klarer. Du hast eben erzählt, dass ihr das Ganze schon in vielen Kontexten angewendet habt. Wie kann mensch sich das vorstellen, wie es zu solchen Aufträgen kommt? Ich kann mir gerade nicht vorstellen, dass eine interne Organisationsentwicklerin oder ein Personaler nach dem Leistungsangebot des Social-Prototyping sucht. Sprich: Was ist der konkrete Ausgangspunkt? Wie kommen Deine Kunden überhaupt zu Dir? Entsteht das im Rahmen eines Beratungsprozesses, oder läuft das über eine Empfehlung oder wie oder was?

Martin: Da gibt es ziemlich genau vier Ausgangspunkte, wie Menschen zu uns kommen und nach “Social Prototyping” fragen: Konkrete Empfehlungen von Kunden von uns, Vorträge, die wir zu der Methoden im Rahmen von Konferenzen und Veranstaltungen halten, im Rahmen von Beratungsprozessen im Bereich “Digitale Führung und Zusammenarbeit” und durch unsere beiden Bücher “Digitale Führung” und “Digitale Führungskräfteentwicklung” 

Andreas: Also recht klassisch eigentlich – aber mit Veröffentlichungen als dicke Visitenkarte in petto. Jetzt würde mich mal ein konkretes Beispiel aus Deinem erwähnten reichhaltigen Repertoire interessieren. Lass uns mal ein Polpaar aufspannen: Was war der für Dich schönste und erfüllendste Prozess und welcher war ein Prachtstück für die nächste Berliner Fuck-up Night?

Martin: In beiden Fällen kann ich die Stories leider nicht erzählen, ohne dass man sofort eine Ahnung hätte, um welche Firmen es sich handelt. Allgemein gehalten: es handelte sich um eine Automobilfirma und um eine Banken-Tochter. Wenn ich so drüber nachdenke, dann gab es in beiden Fällen sowohl Champagner-Korken, als auch Fuck-Ups. Das ist ja auch das, was ich am Prototyping so liebe: Im Kern ist es reinste, Angewandte Improvisation. Dazu braucht es eben die Firmen, die bereit sind, da mitzugehen. Insbesondere auf der Ebene der Geschäftsführung und bei den beteiligten Führungskräften bzw. Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Schließlich geht es hierbei nicht nur um Unternehmensprozesse, sondern eben um die grundlegenden Fragen, wie man miteinander umgehen möchte. Wie wollen wir zusammenarbeiten? Wie wollen wir miteinander kommunizieren? Können wir das? Dürfen wir das überhaupt? Spannende Fragen, die immer wieder aufs Neue beantwortet werden müssen. Wobei ich auch immer wieder Neues lerne.

Übrigens kommt beim Einsatz dieser Methode auch viel Humor ins Spiel. Humor und witzige Bemerkungen, Unternehmenskomik vermittelt immer auch Werte. Worüber wird bei uns gelacht? Warum? Wenn wir gemeinsam über die gleichen Dinge lachen, dann haben wir definitiv eine gemeinsame Wertebasis. Das macht vieles leichter. Ist das nicht der Fall, braucht man sehr viel mehr Zeit und Kommunikationsaufwand, um Menschen vom Nutzen von Veränderungen zu überzeugen. Humor ist ein geniales Schmiermittel.

Andreas: Hm, schade, aber verständlich, wenn Du das nicht erzählen darfst. Nun bist damit aber zwangsläufig wieder eher allgemein und abstrakt geblieben. Könntest Du das Social Prototyping anhand irgend eines anderen Beispiels konkreter beschreiben, das keine Rückschlüsse auf den Auftraggeber zulässt?

Martin: Ich versuche einfach mal eine Methode zu beschreiben, die dabei zum Einsatz kommt. Die Herausforderung dabei ist allerdings, dass die Prototyping-Methoden eben eine Komplexität hervorbringen, die nur schwer in Worte zu fassen ist – das ist ja eben genau ihre Stärke! Wenn man anfängt, sie in Worte zu packen, trivialisiert man sie. Die Methode macht implizites Wissen erlebbar. Der klassische Unterschied zwischen explicit und implicite Knowledge, wie du ja weißt. Das eine kann man aufschreiben, beschreiben, das anderen eben gerade nicht. So wie jedes Körperwissen: Ich kann mir durchlesen, wie man Fahrrad fährt und kann es dann aber immer noch nicht. Das Gleiche gilt ja für alle Sportarten und am Ende auch für alle anderen Praktiken in der Arbeitswelt – insbesondere in einer hochkomplexen und dynamischen Arbeitswelt, in der zunehmend auf implizites Wissen, ja Intuition zurückgegriffen werden muss. Durch Social Prototyping haben die TeilnehmerInnen und Teilnehmer ein gemeinsames Erleben von ansonsten sehr abstrakten Themen, wie Vertrauen, Verbindlichkeit, Verantwortung und Vehlerkultur (!). Dieses Erleben teilen sie am Ende und bauen darauf einen expliziten Austausch darüber auf. Was aber auch über die Prototyping-Session hinaus trägt, ist das gemeinsame Erleben. Die Emotionen, die Kontakte und Berührungen, die dabei zustande kommen. Mit Berührungen meine ich nicht nur körperliche sondern Momente von Ehrlichkeit aufgrund von spontanem Handeln.

Wenn ich jetzt sage, wir stehen dazu im Kreis und geben Klatschimpulse weiter, klingt das unglaublich trivial. Dabei geht es jedoch um Aufmerksamkeit, ja vielleicht sogar um ein gemeinsames, achtsames Miteinander. Nach und nach werden neue Regeln in diesen Klatschkreis reingegeben, wie zum Beispiel, dass jederzeit die Richtung gewechselt werden kann. Das klingt jetzt wieder recht simpel, was allerdings im Erleben geschieht ist, dass aus dem bisherigen Impulsfluss heraus Momente von kleinen Kabbeleien entstehen. Man gibt sich den Impuls an manchen Stellen hin und her. Momente von Konkurrenz scheinen auf. Alle gemeinsam erleben, was es für ein System bedeutet, wenn es an einer Stelle ungeklärte Konflikte gibt.

Weitere Regeln können reingegeben werden, womit das Prototyping immer anspruchsvoller wird und es zunehmend zu Fehlern kommt. Wie wird damit umgegangen? Wann bewertet man beim eigenen Verhalten etwas als Fehler? Wann und wie weißt man andere auf ein Fehlverhalten hin? Dabei geht es darum, diese Impulse der Wahrnehmungen und Bewertungen zunächst einmal zu spüren. Im Bauch. Als Verspannung. Wie wir aus der Kognitionsforschung wissen, sind es diese Mikro-Impulse, die am Ende unsere Gedanken und auch unsere Bewertungen auslösen. Fühlen sich diese Wahrnehmung angenehm oder unangenehm an?

Darüber hinaus kann man die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auch dazu einladen, eigene Regeln in den Prototyping Prozess einzuspielen. Welche Reaktionen bekommen sie? Wie gehen sie damit um? Was wären Alternativen? Spätestens hier sind wir mitten im Erleben eines Selbstorganisationsprozesses. Agile Zusammenarbeit erlebbar gemacht. Erspürt.

Im weiteren Verlauf können aus diesen Beobachtungen dann Ideen für die tägliche Zusammenarbeit abgeleitet werden. Was machen wir davon schon? Was kann der oder die Einzelne zukünftig anders machen? Wozu? Diese Ideen werden so konkret wie möglich, aber auch körperlich erspürt mit in die Praxis genommen und nach ein paar Wochen einem erneuten Prototyping unterzogen, wie ich ja schon weiter oben gesagt hatte.

Im Kern kann man sagen, dass Social Prototyping die Frage danach, wie wir wirklich, wirklich zusammenarbeiten wollen mit Spiel, Spaß, Spannung und Sinnstiftung angeht. Insbesondere Spannung, da auch für uns die Prozesse ergebnisoffen sind und wir uns voll und ganz auf das einlassen müssen und wollen, was die jeweiligen Teilnehmerinnen und Teilnehmer in der Session erleben, reflektieren und zur Verfügung stellen. Dadurch lernen wir alle miteinander und voneinander. Keiner hat eine Antwort darauf, was richtig oder falsch ist. Quasi eine hochdemokratische Form der Organisations- und Teamentwicklung.

Andreas: Vielen Dank Martin für diesen Ausflug ins Social Prototyping. Würde mich freuen, wenn einige unserer Leser*innen Lust bekommen hätten, diese Herangehensweise in der nächsten Zeit mal zu testen. Auf bald in der Berliner Nachbarschaft. 

 

Herzliche Grüße

Andreas

 

Bildnachweis

  • Alle Bilder: ©Martin Ciesielski, mit freundlicher Genehmigung 

 

 

 

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