Am 15.08. erschien im Handelsblatt der Beitrag Die traurige Illusion hierarchieloser Organisationen von Matthias Kolbusa. Dort entfaltet er seine zentrale Annahme, dass Selbstorganisation bei den Akteuren einer Organisation eine gewisse Reife voraussetzt, die durch die Selbstorganisation an sich nicht erreicht werden könne. Als Frage formuliert ist dies zweifelsfrei ein wichtiger Aspekt, mit dem sich Organisationen auseinandersetzen müssen, wenn sie nachhaltig erfolgreiche Selbstorganisation erreichen wollen. Die Darstellung des Autors steht hingegen auf wackeligen Beinen.
Boeing: Es sind zwei Luftfahrtkatastrophen, die zu denken geben: Am 29. Oktober 2018 stürzte zuerst eine Boeing 737 MAX 8 der Luftfahrtgesellschaft Lion-Air kurz nach dem Start vom Flughafen Jakarta ab. Alle 189 Passagiere starben. Wenige Monate später, am 10. März 2019, stürzte eine Maschine des selben Typs der Ethiopian Airlines ab, diesmal kamen 157 Menschen ums Leben. Durch diese beiden Fällen kamen immer mehr Einzelheiten beim Hersteller Boeing sowie bei der amerikanischen Flugaufsichtsbehörde FAA ans Licht, die…
Ich bekenne mich zum Grundgedanken der Partizipation. Die Gründe sind banal. Zum einen kann eine soziale Organisation ohne Partizipation schlichtweg nicht funktionieren. Es mag vielleicht zu Zeiten des Pyramidenbaus möglich gewesen sein, Menschen Arbeitsameisen gleich eingesetzt zu haben, doch haben die heutigen Gesellschafts- und Arbeitsentwürfe nichts mehr mit denen zu tun, die zu Zeiten der Pharaonen vorherrschten. Der absolute Herrscher ist im Wesentlichen durch eine, die Rechte des Individuums betonende Demokratie ersetzt worden.
In zwei zuvor publizierten Beiträgen habe ich versucht, exemplarisch zu beschreiben, wie Unternehmen in die Krise kommen und aus dieser herausgeführt werden können. Weitere Beispiele werden in Zukunft beschrieben werden. Die Auswahl ist willkürlich, eine Selektion erfolgt in erster Linie über das Kriterium „Partizipation als Teil der Lösung“. Dahinter steht meine persönliche Erfahrung, dass Partizipation ein durchaus sinnvolles Lösungselement für Unternehmensführung, auch in der Krise, sein kann.
Wem eifern junge Deutsche, Frauen wie Männer, beruflich nach? Wen finden sie inspirierend, wer hat beruflich etwas erreicht, was junge Deutsche aufregend finden? Lassen sich in diesen Vorbildern emanzipierte Geschlechterrollen finden? Und was könnte man davon über die Zukunft der Arbeit ableiten, zumindest als erste Hypothesen? Eine aktuelle Untersuchung lässt tief blicken.
Hybride Organisationen: Im letzten Quartal hatte ich das Vergnügen, bei den beiden Berliner Unternehmen itacs GmbH und HRpepper GmbH & Co. KGaA je einen priomy CultureCheck durchzuführen. Eine Idee dieser Kulturuntersuchung besteht darin, den jeweiligen Stand der Selbstorganisation in einer Organisation zu erkunden: Welche Erfolge konnten schon erzielt werden und welche Entwicklungspotenziale gibt es? In beiden Fällen wurde etwas überdeutlich, was eigentlich vollkommen klar ist – und doch viel zu wenig thematisiert wird im aktuellen Diskurs zur Digitalen…
In unserer Wirtschaft hält sich die Idee des Wettbewerbs, der zu stetem Fortschritt führe, immer noch tapfer. Ohne Wettbewerb keine Motivation fortzuschreiten, so tönt es seit ich denken kann. In den letzten Jahren sehen wir aber vermehrt Firmen, die zumindest in ihrer inneren Organisation auf Kooperation setzen, auf Neudeutsch Collaboration. Aber auch die Zusammenarbeit mit Akteuren außerhalb des Unternehmens kommt zum Beispiel mittels Open Innovation voran. Stehen wir vor einem Paradigmenwechsel? Sehen wir eine Verlagerung des Schwerpunkts, weg vom…
Mitbestimmung: Das, was wir heute mit Selbstorganisation im Zusammenhang mit Agilität, Augenhöhe oder New Work beschreiben, läuft bekanntermaßen schon seit Jahrzehnten in etwas anderer Variation unter dem Begriff Mitbestimmung. Allerdings ist der im Gegensatz zum systemtheoretisch wissenschaftlichen Begriff der Selbstorganisation politisch und ideologisch aufgeladen, wie ich das schon in meinem Beitrag über die Beiden Begriffe Unternehmensdemokratie und Selbstorganisation dargestellt habe. Leider folgern daraus eher Nach- als Vorteile. Deshalb wird es Zeit, den eigentlich passenden Begriff der Mitbestimmung zu entstauben und…
Vor einigen Jahren dürfte ich als Interimmanager ein Unternehmen in der Restrukturierung federführend begleiten. Es handelte sich um ein Unternehmen der medizintechnischen Branche, welches in den 60er Jahren gegründet wurde und aufgrund seiner hervorragenden Produkte die Position des Weltmarktführers erobert hatte. Zweifelsohne waren auch heute noch die Produkte von hervorragender Qualität, jedoch hatte sich der Abstand zu den Konkurrenten minimiert. Obgleich die Produktpreise des Unternehmens über denen der Konkurrenz lagen, waren die Kunden bereit, diese Preise zu bezahlen,…
Heute versuche ich einmal mehr, ein bisschen Ordnung ins begriffliche Durcheinander der neuen Arbeitswelt zu bringen. Neben all den Buzzwords wie Agilität, Augenhöhe, New Work, Purpose Unternehmen und so weiter werden auch andere Begriffe meistens unsystematisch genutzt. Dazu gehört für mich die Trias Mitbestimmung, Selbstbestimmung und Fremdbestimmung.