Im Zusammenhang mit 12062020 Olympia werden bis zum 10.04.2020 Petitionsvorschläge gesammelt. Wir haben dort die kurze Version des hier veröffentlichten Entwurfs zu einer Petition für mehr Demokratie in Unternehmen eingereicht. Die Kurzversion war nötig, da dort im Eingabeformular eine Begrenzung der Zeichenanzahl vorgesehen ist. Allerdings möchten wir unsere Petition ausführlicher formulieren und vor allem begründen. Deshalb haben wir – Prof. Dr. Laura Marie Edinger-Schons von der Universität Mannheim und die unternehmensdemokraten – uns entschieden, eine ausführliche Version in…
Zunächst wünschen wir Euch allen für das neue Jahrzehnt alles Gute, tolle Entwicklungen, fruchtbare Erkenntnisse, inspirierende Überraschungen und zunehmende Freude bei der Arbeit. Zum Einstieg nicht nur ins neue Jahr, sondern gleich in die 20er Dekade teile ich ein paar Gedanken zum neuen Jahrzehnt mit Euch.
Habt Ihr es auch mitbekommen? Die Vorstände der Bahn sollten mehr verdienen. Und das kommt nicht mal von den Vorständen selbst, sondern aus der beaufsichtigenden Politik. Schließlich verdienen sie im Vergleich zu anderen Gehältern auf C-Level einfach zu wenig. Es ist ein betriebswirtschaftliches Standardnarrativ: Die Spitzenmanager müssen unbedingt top bezahlt werden, denn sonst verkaufen sie ihre unfassbaren Spitzenleistungen bei der Konkurrenz. Doch das alles ist wohl eher Unfug – und zwar empirisch belegbar.
Am 14. September diesen Jahres veröffentlichte Spiegel Online ein denkwürdiges Interview mit Dieter Kempf, Präsident des Bundesverbands der deutschen Industrie. Titel: “Wir sind ein Schnarchland geworden.” Den Titel würde ich sofort unterschreiben, allerdings mit etwas anderen Vorzeichen, als Herr Kempf. Er wälzt eben mal schnell die Verantwortung für die Herstellung von Produkten restlos auf die Konsumenten ab. Natürlich, schließlich soll er ja die deutsche Industrie und deren Interessen vertreten.
Hierarchie: Es wäre übertrieben zu schreiben, dass ich in Krankenhäusern aufgewachsen bin. Aber dank meiner Ausbildung zum diplomierten Musiktherapeuten hatte ich immer wieder das meist zweifelhafte Vergnügen, die hierarchischen Strukturen und Kulturen verschiedener Krankenhäuser mehr oder minder intensiv kennenzulernen. Was ich schon in der Ausbildung und später als Angestellter erlebte, war tatsächlich einer der Gründe, warum ich heute mit den Unternehmensdemokraten Organisationen auf ihrem Weg zu mehr Partizipation begleite. Neben all dem, was mir schon aus meiner persönlichen…
Klimapaket: Am 20. September ist einerseits etwas höchst Erfreuliches passiert. Ohne zentrale Steuerung, ganz ohne Vorstand und visionäre Anweisungen hat sich die immer weiter wachsende #FridaysForFuture Bewegung global koordiniert und zum spannendsten Demonstrationstag seit Jahrzehnten geführt. Andererseits veröffentlichte die deutsche Bundesregierung ihr Totalversagen mit dem lange erwarteten Klimapaket. Diese Ereignisse sind für Unternehmensdemokraten äußerst vielsagend.
Boeing: Es sind zwei Luftfahrtkatastrophen, die zu denken geben: Am 29. Oktober 2018 stürzte zuerst eine Boeing 737 MAX 8 der Luftfahrtgesellschaft Lion-Air kurz nach dem Start vom Flughafen Jakarta ab. Alle 189 Passagiere starben. Wenige Monate später, am 10. März 2019, stürzte eine Maschine des selben Typs der Ethiopian Airlines ab, diesmal kamen 157 Menschen ums Leben. Durch diese beiden Fällen kamen immer mehr Einzelheiten beim Hersteller Boeing sowie bei der amerikanischen Flugaufsichtsbehörde FAA ans Licht, die…
In den letzten Jahren bis Monaten wurden ein paar Themen zu echten Reizwörtern – und dazu gehört auch das aktuell heiß diskutierte Tempolimit auf deutschen Autobahnen sowie – schon viel länger – unser täglich Fleischkonsum. Ich habe mir jetzt lang genug so manche Meinungsäußerung angehört und mich selbst bislang bestenfalls im einen oder anderen Tweet dazu geäußert. Es wird Zeit, diese aktuellen Streitthemen auch mal im Kontext der Unternehmens- und Wirtschaftsdemokratie zu beleuchten.
Früher oder später wird uns immer wieder dasselbe Märchen aufgetischt. Privatwirtschaftlich organisierte Unternehmen seien viel effizienter als staatliche Betriebe. Schließlich müssen sie sich der Marktwirtschaft aussetzen und könnten kraft ihrer potenten Geschäftsmodelle viel eher eine stabile Wirtschaftlichkeit entwickeln, alles angeblich zum Nutzen der Kunden. Staatsbetriebe wären indes nur Subventionen verschlingende Misswirtschaft. Denkt doch bitte einfach nur mal kurz an die VEB, die „Volkseigenen Betriebe“ aus der DDR. Und die ist doch am Ende auch untergegangen, oder?
Eigentlich wird es überzeugten Demokraten heutzutage schnell speiübel: Allen voran #kingdonald Trump, der egomanische Lügenbold, der täglich auf die Errungenschaften der Demokratie spuckt, dann Erdogan, Farage, Gauweiler & Co., Le Pen, Orban, Salvini, Wilders; seit Monaten das irrsinnige Brexitspektakel. Der nationalistische Backlash ist längst eine internationale Bewegung. Aber was, wenn wir wüssten, dass sich trotz alledem die Welt zum Besseren ändert? Und tatsächlich: Genau das impliziert der World Values Survey. Ein Grund zur Hoffnung.