Was ist Sinn? Herkunft und (moderne) Konzepte. (Teil 2)

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Was ist und bedeutet Sinn für den Menschen? Ich hätte auch fragen können: Wer bin ich und wenn ja, wie viele? Richard David Precht hat mit seinem gleichnamigen Werk die unüberschaubare Menge an Wissen über den Menschen zusammengeführt und die Leser buchstäblich an die Hand genommen, um sich mit ihnen den philosophischen Fragen des Lebens zu nähern.

Mit der Frage nach dem Sinn verhält es sich ähnlich. Die Fülle ist so breitgefächert, wie es Menschen auf diesem Planeten gibt. Jeder hat seine eigene Definition, jeder hat seine eigene Antwort, jeder hat seine eigenen Nuancen. Und dennoch lassen sich Gemeinsamkeiten finden, lassen sich Grundlagenwerke benennen und dennoch hält die Auseinandersetzung Parallelen bereit, auf die sich ein Blick lohnt.

Im alltäglichen Sprachgebrauch wird der Begriff Sinn sehr inflationär genutzt und gehört somit zum täglichen Wortschatz in der Kommunikation zwischen Individuen. In der Regel drücken wir damit entweder aus, ob eine Handlung oder ein Gedanke schlüssig ist oder inwiefern wir Kausalitäten und Zusammenhänge als zutreffend beschreiben können. Der Duden (2020) hat für die scheinbar einfache Definition fünf unterschiedliche Ergebnisse:

„1. Fähigkeit der Wahrnehmung und Empfindung (die in den Sinnesorganen ihren Sitz hat)
2. Gefühl, Verständnis für etwas; innere Beziehung zu etwas
3. a) jemandes Gedanken, Denken
b) Sinnesart, Denkungsart
4.
gedanklicher Gehalt, Bedeutung; Sinngehalt
5.
Ziel und Zweck, Wert, der einer Sache innewohnt“

Im Nachschlagewerk Brockhaus (2020) gibt es folgende Definitionen: „Sinn [althochdeutsch sin, eigentlich »Weg«, »Reise«, zu sinnan »reisen«, »streben«] (…)“ und

„(…) [die] Zusammengehörigkeit mit der Selbsterfahrung und dem Selbstverständnis des Menschen fixiert und es in Zusammenhänge[n] mit Wert, Bedeutsamkeit, Ziel, Zweck des Lebens [steht] (…)“ (Brockhaus 2020)

Sowie:

„(…) Von der komplexen Umwelt wird nur rezipiert, was einer bestimmten Sinnsuche oder Sinnerwartung entspricht und deswegen zu einem angemessenen Verhalten befähigt (V. W. Allport). (…)“ (Brockhaus 2020)

Sowohl aus dem Duden-Beitrag als auch durch die Ergebnisse aus dem Werk Brockhaus lässt sich zusammenfassend die Aus-richtung klassifizieren: Sinn hat etwas mit einer Richtung zu tun, nach welcher sich ausgerichtet wird, welche in den Blick genommen wird und für den Sinn-Begriff eine aktive Ausrichtung formuliert werden kann. Es handelt sich dabei um etwas Aktives, Prozessuales – nicht um ein festes Ziel, vielmehr um einen Prozess und Weg. So wie es die Begrifflichkeit (nach Brockhaus 2020) auch im althochdeutschen sin durch Weg und Reise zum Ausdruck bringt, weist auch der Uhrzeiger-sinn auf eine Richtung hin. Weiter wird auf Konzepte der Selbsterfahrung sowie des Selbstverständnisses verwiesen, beide geben einen Hinweis auf die voraussetzende Auseinandersetzung mit dem eigenen Selbst. Auch hier wird mit dem Sinn die Frage nach dem Wert verknüpft. Durch das Zitat von Allport, nach Brockhaus (2020), wird auch auf die Angemessenheit hingewiesen, im Hinblick auf gesellschaftliche Konventionen sowie deren komplexen Umweltvariablen.

Bei der Auseinandersetzung mit dem Begriff der Sinnorientierung wird eine Vielzahl von Wissenschaften berührt, welche sich mit dieser Thematik auseinandersetzen und die somit auch beachtet werden müssen. Dabei ist sowohl die Rede von der Psychologie, Philosophie, Theologie als auch Soziologie, weiter finden sich thematische Bezüge in der Arbeitspsychologie und Organisationssoziologie. Die betriebswirtschaftlichen Zusammenhänge finden bei der Frage nach dem Sinn verstärkt auch in der breiten Auseinandersetzung Beachtung.

Antonovsky und Frankl als Urgesteine der Frage nach dem Sinn

Konzeption nach Aaron Antonovsky

Aaron Antonovsky wurde 1923 in New York geboren und ist im Jahre 1994 in Israel verstorben. Antonovsky hat in seinem Leben als Soziologe gewirkt und ist insbesondere durch die Salutogenese und das Kohärenzgefühl bekannt und populär geworden. Diese Konzepte zahlen auf die ganzheitliche Gesundheit eines Menschen ein und fördern diese, trotz ständiger Herausforderungen durch potenzielle Gefährdungen in der Außenwelt. Im Kern fokussiert die Salutogenese die Frage, was Menschen gesund hält bzw. die grundsätzliche Frage nach der Entstehung sowie Erhaltung von Gesundheit. Seine Konzepte wurden durch folgende Publikationen „Health, Stress and Coping“ im Jahre 1979, „Unraveling the Mystery of Health. How People Mange Stress and Stay Well“ im Jahre 1987, erstmals veröffentlicht. (Vgl. Mittelmark et al. 2017, 7) Quelle nicht im Literaturverzeichnis?!

Die Begrifflichkeit der Salutogenese setzt sich aus zwei Wortbestandteilen zusammen, lateinisch Salus für Gesundheit, Wohlbefinden sowie altgriechisch Genese für Entstehung, Geburt, frei übersetzt also die Entstehung der gesundheitlichen Unversehrtheit. (Vgl. Bengel et al. 2001, 24) Im Zentrum des theoretischen Konzepts der Salutogenese steht ein dreisäuliger Aufbau. Die darin enthaltenen Komponenten führen in Summe zu dem Kohärenzgefühl, also der „(..) Grundhaltung, die Welt als zusammenhängend und sinnvoll zu erleben (…)“ (dies., 29).

Das Kohärenzgefühl ergibt sich aus einem Gefühl der Sinnhaftigkeit (oder Bedeutsamkeit), der Verstehbarkeit als auch aus dem Gefühl der Handhabbarkeit. Durch die Sinnhaftigkeit (oder Bedeutsamkeit) werden Herausforderungen, Anforderungen oder auch Probleme im Leben beschrieben, denen man mit dem Gefühl einer positiven Herausforderung entgegenblickt und sie nicht als negative Laster empfindet. Ob das Leben als sinnvoll erlebt wird, auf der emotionalen Ebene oder nicht, damit setzt sich die Dimension meaningfullness auseinander. (Vgl. dies., 30) Die Verstehbarkeit bezieht sich auf Wahrnehmungs- und Erkenntnisprozesse, inwiefern auch unbekannte Reize eingeordnet sowie verarbeitet werden können, damit kein Gefühl der Willkür aufkommt und Stimuli als völlig unerklärlich wahrgenommen und erkannt werden, dafür steht die comprehensibility. (Vgl. dies., 29) Die Handhabbarkeit ist die mitunter eindeutigste Dimension des Konstrukts; sie fragt nach der Verfügbarkeit der geeigneten Ressourcen, um Herausforderungen bzw. grundsätzlichen Anforderungen begegnen zu können oder eben auch nicht. Dabei geht es sowohl um die eigene Bewältigung als auch um den Glauben, durch externe Unterstützung handlungsfähig sein und bleiben zu können, was unter dem Aspekt der manageability zu verstehen ist. (Vgl. dies.)

Abbildung 1 – Kohärenzgefühl samt zugehöriger Säulen

Die Verknüpfung der drei Säulen führt zum Kohärenzgefühl, welches folgendes Zusammenspiel ermöglicht:

„Ein stark ausgeprägtes Kohärenzgefühl führt dazu, daß ein Mensch flexibel auf Anforderungen reagieren kann. Er aktiviert die für diese spezifischen Situationen angemessenen Ressourcen. Ein Mensch mit einem gering ausgeprägten Kohärenzgefühl wird hingegen Anforderungen eher starr und rigide beantworten, da er weniger Ressourcen zur Bewältigung hat bzw. wahrnimmt.“ (Bengel et al. 2001, 30)

An dieser Stelle wird auch die Bedeutung der Sinnhaftigkeit explizit, welche folglich für die Bewältigung von (herausfordernden) Anforderungen relevant ist. Diese gehört zur Bewältigungsstrategie genau so deutlich wie das Verständnis, als auch die Möglichkeiten der Handhabbarkeit, im Sinne des Konzepts von Antonovsky.

Konzeption nach Viktor Emil Frankl

Viktor Emil Frankl ist 1905, als jüdisches Kind, in Wien geboren worden und ebenda auch 1997 verstorben. Er war Psychiater sowie Neurologe und ist besonders bekannt durch die Begrifflichkeiten sowie Konzepte der Logotherapie sowie Existenzanalyse. Als Überlebender von vier Konzentrationslagern bauen seine Theorien auf die persönliche Betroffenheit auf. Zu Lebzeiten hat er rund „(…) 31 Bücher und 400 Artikel in insgesamt 24 Sprachen verfasst, die alle mehr oder weniger um diese [Sinn-] Thematik kreisen.“ (Vgl. Längle 2005, 2)

Der Mensch ist für Frankl nicht nur charakterisiert durch seinen Willen zur Lust (vgl. Frankl 1972, 19), dem Willen zur Macht (vgl. Frankl 1972, 19), sondern auch durch den Willen zum Sinn, wie es auch die neue Psychotherapie anerkennt (vgl. Frankl 1972, 123f.). Sein Konzept Wille zum Sinn ist stark geprägt durch seine Auseinandersetzung mit den Tiefenpsychologen Alfred Adler sowie Sigmund Freud. (Vgl. Nathschläger 2012, 153) Weiterhin ist Max Schelers an dieser Stelle anzuführen, welcher mit seiner Wertphilosophie ebenfalls starke Prägungen der Konzepte von Frankl aufweist. Neben seiner fachlichen Verortung in der Psychologie gilt Frankl als tiefreligiös und auch durchweg von philosophischen Gedanken geprägt. Bereits im Alter von 13 Jahren hatte Frankl in der Schule ein prägendes Erlebnis, welches für die Sinn-Thematik als Keimzelle seiner Gedanken beschrieben werden kann und aus denen zwei Gedankengänge hervorgehen, die sich durch sein gesamtes Leben ziehen, was die thematische Auseinandersetzung betrifft: Nach dem Sinn des Lebens soll nicht gefragt werden, denn dadurch würden Menschen sich selber befragen, sie müssen sich vielmehr selber die Antwort liefern (im Sinne von Verantwortung gegenüber dem eigenen Leben). Der zweite Gedankengang: Die letzte Antwort auf unseren Sinn liegt außerhalb von uns selber und lässt sich von uns Menschen somit nicht fassen oder greifen. (Vgl. Nathschläger 2012, 154 und Frankl 2002, 36)

Zu Beginn seines Werks Der Wille zum Sinn (1972) beschreibt er das gegenwärtige „(…) Zeitalter eines um sich greifenden Sinnlosigkeitsgefühls.“ (Frankl 1972, 27) Dabei beschreibt er die Notwendigkeit, sich auch dem Gewissen hinzugeben und nicht nur das Wissen auszubauen, sondern Verantwortung zu übernehmen sowie entsprechend zur Verantwortung erzogen zu werden. Weiter formuliert er auch einen gegenwärtigen Überfluss an Informationen, Gütern und Reizen. Genau an dieser Stelle setzt für ihn der Sinn ein: Der Sinn dient hier nämlich zur Orientierung und Auswertung zwischen Wesentlichkeit und Überfluss. (Vgl. Frankl 1972, 27)

Ein weiteres sehr eindringliches Zitat, welches nicht nur den Überfluss thematisiert, sondern vielmehr auf das Sinnlosigkeitsgefühl einzahlt, welchem die Menschen seiner Meinung nach ausgesetzt sind: hier vergleicht Frankl die Traditionen der Menschen mit den Instinkten der Tiere. Durch fehlende Traditionen fehlt es diesen eben auch an Orientierung:

„Im Gegensatz zum Tier sagen dem Menschen keine Instinkte mehr, was er muß; und dem Menschen von heute sagen keine Traditionen, was er muß; und dem Menschen von heute sagen keine Traditionen mehr, was er soll; und oft scheint er nicht mehr zu wissen, was er eigentlich will.“ (Frankl 1972, 12)

Der Verlust von Traditionen muss aber nicht zwangsläufig zum Verlust von Sinn führen, dieser führt jedoch zum Befall von Werten, welche Frankl als „(…) Sinn-Universalien (…)“ (vgl. 1972, 25) beschreibt. „Den Sinn des Daseins erfüllen wir – unser Dasein erfüllen wir mit Sinn – allemal dadurch, daß wir Werte verwirklichen.“ (Frankl 1984, 202) Mit der Beschreibung der drei Wertkategorien formuliert Frankl auch die Bedeutung von Werten für den Sinn des Menschen. Zu den Wertkategorien zählen die Einstellungswerte, die schöpferischen Werte und die Erlebniswerte (vgl. Frankl 1972, 31). Dabei stehen die Einstellungswerte hierarchisch höher, denn durch diese kann „(…) Leiden in eine Leistung (…)“ (Frankl 1972, 31) verwandelt werden. Die Einstellung des Menschen ermöglicht entweder die Einnahme einer förderliche oder einer hinderlichen Haltung, z.B. gegenüber dem Leiden. (Vgl. Frankl 1972, 31)

Durch das Fehlen von Instinkten und Traditionen beschreibt Frankl das Entstehen eines „(…) existenziellen Vakuums (…)“ (Frankl 1972, 12), was zwei Varianten zur Folge hat: den Konformismus, also nur noch zu tun, was andere tun oder den Totalitarismus, also nur noch zu tun, was andere wollen. (Vgl. ders.) „Sinn hingegen peilt kein gestecktes Ziel an. In ihm geht es um die Offenheit für die Welt. Der Sinn der Arbeit z.B. ist die Offenheit für die Werte (und nicht für den Erfolg), auf die man schaffend ausgerichtet ist (…).“ (Längle 2005, 23) Diese genannte Ausrichtung weist wiederholt auf eine Richtung hin, welche dem Sinn zu Grunde liegt. Damit verbunden ist dann weiterhin die Frage nach dem Ursprung als auch nach dem Ziel der entsprechenden Bewegung. (Vgl. Längle 2005, 8) Weiter weißt die Offenheit für die Welt, als Form der Ausrichtung auf die Zukunft, auch auf den Übersinn hin, welcher im Verlauf noch konkretisiert wird.

Sinn kann also als auf einen Wert ausgerichtet sein definiert werden (vgl. Frankl 1972, 34). „Die Existenz erhält durch den Sinn eine Orientierung, eine Fokussierung und ein Eingebettetsein, das sich in allen Vollzugsbereichen auswirkt: auf das Verständnis, auf Erkennen, Erleben, Fühlen, Handeln, Motivieren usw.“ (Längle 2005, 13) Für Frankl ist dabei klar „[b]loßes Überleben kann nicht der höchste Wert sein. Mensch sein heißt ausgerichtet und hingeordnet sein auf etwas, das nicht wieder es selbst ist.“ (Frankl 1972, 34), womit weiter auf den Übersinn hingewiesen wird.

Abbildung 2 – Radien des Sinns

Abbildung 2 versucht die vier Dimensionen und Radien des Sinns übersichtlich darzustellen, welche die verschiedenen Motive der Frage nach dem Sinn veranschaulichen. Dabei geht es sowohl um die Person selber, um den Anspruch des Lebens, als auch um den Kontext (Kontext = Übersinn = Sinn des Ganzen: der Übersinn weißt hier auf eine Ausrichtung hin, „(…) auf etwas, das nicht wieder es selbst ist.“ (Frankl 1972, 34)) und die Faktenlage. (Vgl. Längle 2005, 15ff.) Die Sinnfrage lässt sich in diesem Zusammenhang also auf die vier dargestellten Dimensionen runterbrechen und kann somit in spezifische Fragestellungen unterteilt werden:

„a) Warum ist das – die Welt, der Krieg, die Krankheit? Warum bin ich? Gibt es einen Plan? – Kann ich akzeptieren (ertragen), was da ist?
b) Wozu ist das gut, was da ist? Hat es einen Wert? Welchen Wert hat mein Leiden? – Wird aus meinem Handeln etwas Gutes?
c) Weshalb soll ich mich damit beschäftigen? Was hat das mit mir zu tun? – Was soll ich damit anfangen?
d) Auf was soll das Ganze hinauslaufen? Wie bin ich an seiner Entwicklung beteiligt – Was braucht diese Situation von mir? In welchen Kontext stelle ich mich mit meiner Handlung?“ (Längle 2005, 17)

Wenn nun Fragen und Dimensionen zusammengeführt werden, zeigt sich, wie die Zusammenhänge konkret aussehen: mit der Frage a) wird der Anspruch der Fakten beschrieben „(…) die faktische Dimension des Sinns von Sein (…)“ (Längle 2005, 15), Frage b) fokussiert den Anspruch des Lebens „(…) die relationale Dimension des Sinns von Leben und Vergänglichkeit (…)“ (ders.), Frage c) bezieht sich auf die Person, auf den Anspruch des Personenseins „(…) die personale Dimension des Sinns der Individualität und des Sich-selbst-Seins (…)“ (ders.) und mit der letzten Frage geht es um den Sinn des Ganzen, d) fragt also nach dem Anspruch des Kontextes „(…) die praktische Dimension des Sinns des ,Systems‘ (des Zusammenhangs), in dem man steht, und des Sinns des ,Ganzen‘.“ (Ders.)

Durch Abbildung 3 werden der Inhalt der Sinnfrage sowie die Bestandteile zusammengefasst, die damit verbundene Dynamik, was Herkunft, Ankunft, Bezugnahme als auch Seinsgrund und Zielwert betreffen: das Warum? bezieht sich auf den Ursprung, aus welchem die Gegenwart resultiert oder Handeln entspringt. Wozu? fokussiert die Richtung sowie den Zielpunkt. Weshalb? beschreibt die eigentliche Sinnfrage und somit das Ganze. An dieser Stelle hat sie eine Mittelposition – zwischen dem Warum? und dem Wozu? – sie bezieht sich also auf ein Ziel als auch auf eine Begründung. (Vgl. Längle 2005, 7)

Abbildung 3 – Sinnfrage: Inhalt und Dynamik

Abbildung 3 beschreibt weiterhin „(…) [die] Sinnfrage: „Weshalb, wozu, warum?“ [und] heißt übersetzt: „aus welchem guten Grund ist das so?““ (Längle 2005, 9) Anders gesagt bedeutet nach Sinn fragen: „Wozu ist das gut? – Für was soll das gut sein, wenn ich das tue, erleide, lasse?“ Wer nach Sinn fragt, fragt also einerseits formal nach einer Dynamik: (…) dem Zusammenhang, (…) der Richtung, (…). Mit der Sinnfrage ist aber stets auch ein Inhalt verbunden, (…).“ (Längle 2005, 9), als auch eine Grundsatzfrage. (Vgl. Längle 2005, 8). Zusammenfassend und negativ formuliert, lässt sich die persönliche individuelle Frage nach dem Sinn oder hier – der Sinnlosigkeit – also wie folgt definieren:

„(…) der Mensch empfindet es subjektiv als sinnlos, wenn er etwas erlebt oder tut, was er (1.) nicht annehmen kann (z.B. eine Erziehungsmaßnahme), oder zu dem er (2.) keine Beziehung hat (z.B. eine Aufgabe), oder (3.) wenn er etwas tut, von dem er spürt, daß es eigentlich nicht das Seine ist oder er es nicht verantworten kann, oder (4.) wenn er keinen wertvollen Zusammenhang sieht, in dem sein Erleben oder Handeln steht bzw. auf das es hinauslaufen wird. Selbst wenn das Verhalten oder Erleben als lustvoll empfunden wird, heißt das noch nicht, daß es als sinnvoll erlebt wird.“ (Längle 2005, 22)

Frankl belegt seine Aussagen und Theorien mit einer Vielzahl von Studien, unterschiedlichster Forschungseinrichtungen und Wissenschaftlern. (Vgl. Frankl 1972, 16ff.) Ausgerichtet sein, auf etwas hinleben, ist für ihn weiterhin nicht nur eine individuelle Frage, sondern bezieht sich auch auf das „(…) Überleben der Menschheit (…)“ (ders., 34) denn: „[b]loßes Überleben kann nicht der höchste Wert sein. Mensch sein heißt ausgerichtet und hingeordnet sein auf etwas, das nicht wieder es selbst ist.“ (Ders., 34) Für Frankl „(..) ist klar, daß dies alles letzten Endes auf eine Wertfrage hinausläuft. Gibt es Werte, die von ganzen Gruppen anerkannt werden? Und gibt es gemeinsame Nenner bezüglich dessen, was für diese Gruppen das Leben überhaupt erst lebenswert macht?“ (Ders., 34)

Als Fazit seines Kapitels und gleichnamigen Buches Der Wille zum Sein schließt Frankl mit den Worten „Mehr denn je brauchen wir heute einen Monanthropismus.“ (1972, 34) Was sind also die verbindenden Elemente in der Vielfältigkeit der Menschen und Menschheit auf der Erde? Der Monanthropismus zielt auf das Wissen der Menschen ab, sich in Summe als Einheit zu verstehen, so zu handeln und den Sinn bzw. die entscheidenden Werte der Menschheit zu definieren. Werte sind also durchweg als sehr zentral zu beschreiben, im Hinblick auf die Frage nach dem Sinn und der damit verbundenen Sinnorientierung. Schon hier verweist Frankl auf eine gesellschaftliche Dimension, die sowohl für die Frage nach dem Sinn als auch deren letztlichen Beantwortung einen nicht unerheblichen Bestandteil ausmacht. Der Faktor Gemeinwohl spiegelt genau diese Perspektive und den Ansatzpunkt, mit welchem wir unternehmensdemokraten auf das Konzept und die Thematik Sinn, Zweck oder Purpose in Organisationen und für die Wirtschaft sowie Gesellschaft blicken.

Weitere Sinn-Ansätze im Kontext individuellen Lebens

Um neben den Klassikern, welche sich mit Sinn im Allgemeinen bzw. Speziellen auseinandersetzen, folgen noch zwei weitere Konzepte von Tatjana Schnell sowie Roy Baumeister und Kristin Sommer. Diese beziehen sich weiterhin auf das Individuum und gehören zu neueren, häufig zitierten Forschungsergebnissen.

An dieser Stelle sei auch auf das vermeintlich große Interesse aus der Gesamtbevölkerung verwiesen, was u.a. durch die Werke von John P. Strelecky (2018) und seinem Buch Das Café am Rande der Welt: eine Erzählung über den Sinn des Lebens zu verzeichnen ist, wenn man sich nach den Themen der Jahresbestseller richtet. Es ist bereits vor über 10 Jahren erschienen und war auch im Jahre 2019 wiederholt auf Platz 1 der Jahresbeststeller (vgl. Literaturcafe 2020). Dabei werden im Buch drei Fragen sehr deutlich behandelt und regen zum Nachdenken an: „Warum bist du hier? Hast du Angst vor dem Tod? Führst du ein erfülltes Leben?“ (Strelecky 2018, 24) Ähnlich angesagt ist ebenfalls sein Buch The Big Five for Life: Was wirklich zählt im Leben (2009), hier geht es jedoch zentral um einen Geschäftsmann und somit um einen geschäftlichen Kontext. Die Essenz des Werks besteht in der Aussage, jeder Mitarbeitende sollte seine Bestimmung kennen und damit auch seine Big Five, also seine fünf Ziele im Leben, die er erreichen möchte. Zudem ist die Botschaft, Arbeit ist nicht bloß ein Ort, um Geld zu verdienen, im Idealfall geht es dabei um Erfüllung, zumindest laut dem Autor sowie dem Protagonisten im Werk.

Auch in der japanischen Kultur ist das Thema insbesondere durch die Begrifflichkeit Ikigai (生き甲斐) einem großen Boom ausgesetzt (vgl. Mathews 1996, 12ff.) und bedeutet übersetzt „Lebenssinn“ (Langenscheidt 2020). Frei übersetzt wird es oftmals auch mit Grund, morgens aufzustehen (vgl. Utopia 2018). Wie Abbildung 4 zeigt, besteht das Prinzip aus vier Kreisen, die Schnittmenge aller Kreise bildet den entsprechenden Lebenssinn. Dabei geht es im Kreis Liebe (rot) um die Fragen: Was begeistert Menschen; was tun sie gerne, ohne damit aufhören zu wollen (Leidenschaft); worüber wird sich liebend gerne unterhalten? Im nächsten Kreis Was die Welt braucht (blau) stellen sich die Fragen: Was soll hinterlassen werden, wenn wir nicht mehr da sind; was würde konkret fehlen; was ist sinnvoll? Für das Thema Erwerbstätigkeit und Geld verdienen gibt es ebenfalls einen Kreis, dieser entspringt und bildet die Schnittmenge zwischen Beruf und Berufung (gelb): ist der Beruf also von der Berufung geprägt; wie lässt sich aus der Frage nach den Fähigkeiten und der Nachfrage Geld verdienen? Der letzte Kreis (grün) fragt nach den eigenen Fähigkeiten (Talenten) und mündet aus den Kreisen der Passion und dem Beruf. (Vgl. Utopia 2018 nach Miralles et al. 2017) Das Prinzip Ikigai ist ein weiteres Beispiel, wie sich eine große Kultur mit der Frage nach dem Lebenssinn auseinandersetzt oder wie Abbildung 4 zeigt, auch mit der beruflichen Ikigai-Dimension. Auf Organisationen übertragen lassen sich aus Ikigai vier Dimensionen zusammenfassen: „Was die Firma antreibt“, „Was die Welt braucht“, „Was der Markt bezahlt“, „Was die Firma gut macht“ (Claßen und Von Kyaw 2018, 8f.).

Abbildung 4 – Prinzip und Darstellung Ikigai

Sowohl bei Strelecky (amerikanische Auseinandersetzung) als auch bei diesem Beispiel wird das Thema der Arbeit und der beruflichen Tätigkeit sehr deutlich thematisiert und findet gesamtgesellschaftlich offenbar deutliche Anknüpfungspunkte bei der Frage nach dem Sinn des Lebens, welcher dann offenbar auch wieder Implikationen für das Sein und Wirken am Arbeitsplatz bereithält und somit auch für den wirtschaftlichen Kontext interessant ist.

Diese populärwissenschaftlichen Ansätze weisen wiederholt auf das gesamtgesellschaftliche Interesse hin, sich mit dem Themenbereich näher auseinanderzusetzen. Entsprechend lassen sich diese Konzepte an dieser Stelle als einleitende Hinweise verstehen.

Tatjana Schnell befasst sich insbesondere mit dem Lebenssinn als auch mit der Frage nach dem Sinn im beruflichen Kontext. Im Jahre 2016 hat Schnell mit Ihrem Werk Psychologie des Lebenssinns (2016) sehr umfangreiche und breitgefächerte Forschungsergebnisse aus 15 Jahren Forschung zusammenfassend veröffentlicht. Sie ist international als Sinnforscherin anerkannt und ist am Institut für Psychologie der Universität Innsbruck in Forschung und Lehre tätig. Für Schnell ist der Lebenssinn ein Konstrukt aus multidimensionalen Aspekten, welche sich folgendermaßen bestimmen lassen:

„a. die subjektive Bewertung des eigenen Lebens als mehr oder weniger sinnvoll,
b. die spezifischen, dem Leben beigelegten Bedeutungen und
c. den dynamischen, variablen Charakter von Sinnerfüllung und Bedeutungen (Schnell, 2009, 2014a).“ (Schnell 2016, 6)

Die zuletzt genannte Sinnhaftigkeit mündet für sie in die Sinnerfüllung. Für die Sinnhaftigkeit wird das eigene Leben als „(…) kohärent, bedeutsam, orientiert und zugehörig (..)“ (Schnell 2016, 7) bewertet. Damit die Definition besser verstanden und verglichen werden kann, veranschaulicht Tabelle 1 die vier genannten Dimensionen Kohärenz, Bedeutsamkeit, Orientierung und Zugehörigkeit.

Tabelle 1 – Sinnerfüllung mit dazugehörigen Dimensionen

Durch die quantitative Breitenforschung haben sich für Schnell fünf Dimensionen ergeben, welche für die Betrachtung von Lebensbedeutung und Lebenssinn (Schnell 2009) als zentral beschrieben werden können, welche dann wieder durch unterschiedlichste Aspekte unterfüttert werden, wie Tabelle 2 zeigt.

Tabelle 2 – Lebensbedeutung und Lebenssinn in der Übersicht

Bei näherer Betrachtung der Dimensionen von Lebensbedeutung im Hinblick auf den Zusammenhang für den daraus resultierenden Lebenssinn, kann folgende Reihenfolge benannt werden (entsprechend absteigend ihrer Einfluss-Stärke): Generativität, Fürsorge, Religiosität, Harmonie, Entwicklung, Soziales Engagement, Bewusstes Erleben, Naturverbundenheit, Kreativität, Gemeinschaft (vgl. Schnell 2016, 54) (in Tabelle 2 gelb hinterlegt). An dieser Stelle kann Generativität hervorgehoben werden, was mit „Tun oder Erschaffen von Dingen mit bleibendem Wert“ (Schnell 2016, 54) übersetzt werden kann.

Die Begrifflichkeit als solches geht auf Erik H. Erikson zurück und sein Werk Identität und Lebenszyklus, in welchem er die Generativität als das „(…) Interesse an der Erzeugung und Erziehung der nächsten Generation (…)“ (Erikson 1966, 117) beschreibt sowie definiert. Damit steht die Lebensbedeutung, etwas zu hinterlassen was auch noch für spätere Generationen Relevanz besitzt, an erster Stelle, somit auch für den daraus resultierenden Lebenssinn eines Menschen. Die in der entsprechend hierarchischen Reihenfolge dargestellten Aspekte, sind für das Empfinden von Sinnhaftigkeit im Leben besonders relevant.

Abbildung 5 – Das hierarchische Sinnmodell

 

Bei der weiteren Auseinandersetzung mit der Frage, wo Sinn letztlich entsteht, kann das hierarchische Sinnmodell nach Schnell (2016, 27f.) dargelegt werden. Dieses setzt bereits bei den Reizen auf die Sinnesorgane der Menschen ein und schließt mit der höchste Ebene, dem Lebenssinn, welcher einen gewissen Vertrauensvorschuss hervorbringen muss, damit alle anderen Ebenen in seinem Sinne agieren und funktionieren können, um letztlich als Sinn ganzheitlich zu funktionieren.

Zur Verschriftlichung des Sinnmodells (Abbildung 5): Wenn bereits Reize auf die Sinnesorgane treffen, werden diese zusammengefasst, mit Schemata abgeglichen und als Informationen gefiltert, um als Wahrnehmungen die erste Stufe zu erreichen. Diese werden auf der Handlungsebene interpretiert und als sinnvoll betrachtet, wenn sie die entsprechend übergeordneten Ziele tangieren. Ziele hingegen können dann als sinnvoll betrachtet werden, wenn diese eine gewisse Übereinstimmung mit der Lebensbedeutung aufweisen, sprich auf Überzeugungen/Werte einzahlen. Von Lebensbedeutungen im Sinne des Sinnmodells kann dann gesprochen werden, wenn es sich um ein aktives sowie involviertes Leben handelt und dann als sinnvoll eingestuft wird, wenn das Leben als Ganzes als sinnvoll empfunden wird. Der Lebenssinn an der Spitze braucht einen gewissen Vorschuss an Vertrauen, nur so kann dem Leben eine Lebensbedeutung zuerkannt werden. (Schnell 2009, 485ff.) Das Vertrauen bezieht sich hierbei auf den Blick für das Ganze, in Bezug auf die Handlungen sowie auf die Ausrichtungen. Gleichzeitig geht es um den Aspekt der Verantwortung, in welcher Bezug auf das Ausgerichtetsein des Lebens sowie auf die Perspektive des Kommenden genommen wird. Engagement und Ziele richten sich dabei auf eine noch anstehende Realisierung: Ohne den Vorschuss von Vertrauen würde eine ebensolche Ausrichtung und damit verbundene Aktivität nicht schlüssig erscheinen. Somit verweist Schnell auch hier auf die Bedeutung von Werten, dem Gefühl der Kohärenz, der Generativität – also dem Tun oder Erschaffen von bleibendem Wert – als auch auf den Aspekt der Ausrichtung, außerhalb vom Menschen selber.

Zum Abschluss möchte ich noch das übersichtliche Konzept der Psychologen Kristin L. Sommer und Roy F. Baumeister skizzieren, welche mit ihren Ausarbeitungen Frankls Willen zum Sinn stützen. Sommer und Baumeister haben dabei ebenfalls das Bedürfnis der Menschen untersucht, Bedeutung aus Erlebnissen und Erfahrungen zu interpretieren, um daraus entsprechende sinn-volle Zusammenhänge ableiten zu können oder eben auch nicht. Im Fokus ihrer Arbeit steht das grundlegende Bedürfnis oder Streben nach Bedeutung (Needs for Meaning), wie bei Frankls Willen zum Sinn. (Vgl. Sommer et al. 1998, 3ff.)

Tabelle 3 – Aspekte und Bedürfnisse des Strebens nach Bedeutung

Tabelle 3 beschreibt die zentralen Aspekte des Strebens nach Bedeutung. Dazu zählt die Bestimmung (Sinn), also das gegenwärtige Handeln mit Bezug auf ein Ergebnis oder Ziel, welches in der Zukunft liegt. Das Bedürfnis nach Kontrolle (und Wirksamkeit) bezieht sich auf das zuvor genannte Handeln und die Frage, ob gegenwärtige Handlungen überhaupt möglich sind, ob sie kontrollierbar sind bzw. ob das Selbst die eigenen Aktivitäten als wirksam wahrnimmt? Das Bedürfnis nach dem Wert beschreibt dabei die Konformität mit gesellschaftlichen Standards, ob sich sowohl der Sinn als auch die Wirksamkeit mit den Werten und der Moral der Gesellschaft vereinbaren lassen. Letztlich stellt sich die Frage, ob die eigenen Fähigkeiten und auch Eigenschaften des Selbst als positiv angesehen werden, sowohl von dem Individuum selbst als auch von Mitmenschen. Der letzte Aspekt bezieht sich also auf die Frage nach dem Selbstwert des Menschen.

Zuvor schaffen sowohl Antonovsky als auch Frankl mit ihren Arbeiten den Rahmen um das Ganze sowie die Mauern der Konzepte rund um die allgemeine Frage nach dem Sinn. Schnell sowie Baumeister und Sommer haben dabei insbesondere inhaltliche, spezifische Dimensionen formuliert. Auch hier wiederholen sich die Aspekte der Ausrichtung, die Selbstwirksamkeit, die Bedeutung von Werten, wie auch das eigene Selbstwertgefühl als zentrale Elemente.

Weitere Sinn-Ansätze im Kontext Beruf und Organisation

Nachdem sich mein Beitrag über die Klassiker von Frankl und Antonovsky hinaus auch mit anderen Konzepten von Sinn, Sinnerfüllung und Bedeutung auseinandergesetzt hat, thematisiere ich im folgenden Kapitel weitere Besonderheiten im Kontext von beruflichen Zusammenhängen als auch grundsätzlich in organisationalen Systemen.

Schnell beschäftigt sich neben ihren Forschungen zum Thema Lebenssinn auch mit der Frage nach der beruflichen Sinnerfüllung. Dabei definiert sie mit dem Kollegen Höge „(…) Sinnerfüllung in der Arbeit als individuelle Erfahrung von Bedeutsamkeit, Zielorientierung, Zugehörigkeit und Kohärenz in Bezug auf Persönlichkeit und Lebenseinstellung im Rahmen der aktuellen Arbeitstätigkeit (…)“ (Höge et al. 2012, 93). Höge (dies., 93) grenzt das Arbeitsengagement, als „(…) affektiv-motivationalen Zustand (…)“ ab, es handle sich bei der Sinnerfüllung vielmehr „(…) um eine kognitive Bewertung, in der die gesamte Arbeitssituation (Anforderungen, Belastungen, Ressourcen, Handlungen und Handlungsergebnisse, Erfahrungen, sozialer Kontext usw.) hinsichtlich ihrer Kongruenz mit der eigenen Persönlichkeit, eigenen Lebensbedeutungen, Werten und Zielen abgeglichen wird.“ (Dies., 93) Hier schließt die Definition ebenfalls wieder an das hierarchische Sinnmodell aus Abbildung 5 an sowie den zuvor beschriebenen Dynamiken und Zusammenhängen. In Tabelle 4 wird auf die Aspekte Bedeutsamkeit, Orientierung, Zugehörigkeit und Kohärenz eingegangen, beschrieben werden jedoch nur noch einmal spezifisch berufliche Besonderheiten, im Vergleich zu Tabelle 1, in welcher die Dimensionen der Sinnerfüllung grundsätzlich beschrieben wurden.

Tabelle 4 – Merkmale und Prädiktoren der beruflichen Sinnerfüllung

 

Weiterhin hält Schnell fest: Persönlichkeitseigenschaften haben (über die o.g. Bedingungen hinaus) keinen Einfluss auf das Sinnerleben im Beruf (was jedoch bei Persönlichkeitseigenschaften und der Lebensbedeutung anders aussieht (vgl. Schnell 2016, 36)). Dieser Umstand spricht dafür, dass Rahmenbedingungen geschaffen werden können, in denen sämtliche, wenn nicht sogar allen Persönlichkeitstypen, die Möglichkeit von Sinnerleben ermöglicht werden kann. (Vgl. Schnell 2016, 158) Die in Tabelle 4 dargestellten Dimensionen sowie genannten „Prädiktoren beruflicher Sinnerfüllung“ (dies., 156) ermöglichen die Orientierung für die Schaffung entsprechender Bedingungen. Als Zusammenfassung und wiederholt auf das weitverbreitete Arbeitsengagement, welches im Zusammenhang mit Sinnhaftigkeit oft in der Literatur genannt wird, grenzt Schnell (2016, 164) nochmals ab und fasst die Essenz der beruflichen Sinnerfüllung zusammen:

„Während Arbeitsengagement die affektive Seite darstellt, also Gefühle der Lebendigkeit und Begeisterung, repräsentiert berufliche Sinnerfüllung die kognitiv-evaluative Seite: Aus einer Metaperspektive sind Sinn und Nutzen der beruflichen Tätigkeit erkennbar, der Arbeitgeber wird als authentisch und wertschätzend bewertet, und die verfolgte Zielrichtung passt zu den eigenen Fähigkeiten, Werten und Überzeugungen.“ (Schnell 2016, 164)

An dieser Stelle verweist Schnell auch auf die Faktoren der Lebensbedeutung, (Tabelle 2), welche noch viel umfangreicher sind als die vier Dimensionen der beruflichen Sinnerfüllung. Dabei ist weiter zu beachten, sich von der Arbeit nicht zu sehr vereinnahmen zu lassen und dabei die eigene Sinnkonstruktion durchweg auf diese Bereiche zu verlagern bzw. isoliert zu fokussieren. Dabei erhöht sich die Gefahr, die ganzheitlichen Faktoren der Lebensbedeutung und des Lebenssinns aus den Augen zu verlieren, welche sich jedoch gegenseitig bedingen. Insbesondere wird dabei auf das Wir- und Wohlgefühl aus Tabelle 2 verwiesen. Durch die gelb hinterlegten und zugehörigen Ausprägungen wird hier auch die Bedeutung der Dimension für den Lebenssinn deutlich. Dieser ist durch einen zu starken Arbeitsfokus nicht zu vernachlässigen. (Vgl. Schnell 2016, 168)

„Eine eindimensionale Konzentration auf den Beruf bringt das Leben ins Ungleichgewicht, wie es der – unglücklich gewählte – Begriff Work-Life-Balance nahelegt. Natürlich gehört die Arbeit zum Leben. Aber sie tendiert dazu, unsere Ressourcen so zu vereinnahmen, dass andere Lebensbereiche, vor allem die Domäne des Wir- und Wohlgefühls, zu kurz kommen.“ (Ders., 168)

Ein nächster relevanter Bereich und Korrelat zum Sinnerleben am Arbeitsplatz ist eine relevante Unterscheidung zwischen sinnstiftender Arbeit und sinnvoller Arbeit: Dabei beschreibt Schnell jede Arbeit als sinnvoll (und entsprechend gestaltbar), jedoch nicht jede Arbeit als Quelle, welche zum Lebenssinn des Individuum werden muss. Dabei können zwei Tätigkeiten sehr ähnlich sinnvoll sein, müssen im Umkehrschluss aber keine Ähnlichkeit aufweisen, wenn es um deren sinnstiftende Ausprägung für das Individuum geht. (Schnell 2016, 168f.) Für das Erleben von sinnvoller Arbeit verweist sie auf die Merkmale aus Tabelle 4: Bedeutsamkeit, Zugehörigkeit, Orientierung und Job-Passung. Bei Berücksichtigung sowie Charakterisierung der Arbeit durch diese Merkmale, lässt sich grundsätzlich jede Arbeit „(…) die einen gesellschaftlichen Nutzen aufweist (…)“ (dies., 169) als sinnvoll erleben. Die Abwesenheit von Konflikten auf Wertebene sowie von Gefühlen der Entfremdung, Isolation oder Leere sind dabei Voraussetzung. (Vgl. dies., 169)

Einen weiteren Beitrag leistet Ricarda Rehwaldt mit ihrem Konzept sowie Werk Die glückliche Organisation. Rehwaldt rückt das Kohärenzgefühl auch in den Fokus, wenn es um Sinn bei der Arbeit und in Organisationen geht: „Sinn entsteht für Mitarbeiter durch die individuelle subjektive Einschätzung, einen unverzichtbaren Teil zu einem großen und bedeutungsvollen Ziel beizutragen, sowie eine emotionale und kognitive Stimmigkeit (Kohärenzgefühl) mit den Aufgaben, Zielen und Rahmenbedingungen ihrer Organisation.“ (Rehwaldt 2017, 100) Bei der Frage nach der „Entstehung von Glück in Organisationen“ (dies., 86) baut die Theorie von Rehwaldt auf Gemeinschaft (Gemeinschaftsgefühl), der Selbstverwirklichung und schließlich auch auf dem Sinnempfinden auf. Ihre Ergebnisse zieht sie aus 33 Interviews, zu welchen sowohl verschiedene Unternehmensgrößen herangezogen wurden als auch Mitarbeitende verschiedenster Branchen (inklusive der Öffentliche Dienst) befragt wurden. Das Sinnempfinden wird als Bedingung für das organisationale Glück beschrieben.

Aus ihren Studienergebnissen entsteht Sinn durch die Zugehörigkeit und dem Anteil, gemeinsam an einem großen Ganzen zu arbeiten sowie dazu beizutragen. Die Identifikation mit einem transzendenten Ziel ist dabei obligatorisch für das Empfinden von Sinn. Zudem beschreibt Rehwaldt eine Passung der eigenen und persönlichen Werte mit dem Tun, den Zielvorstellungen als auch den konstitutionellen Bedingungen in der Organisation. (2017, 86ff.) Weiter rückt sie die Bedeutung des eigenverantwortlichen und selbstständigen Arbeitens hervor: „(…) dass die Mitarbeiter sich als unverzichtbare[n] Bestandteil in diesem großen Ganzen fühlen. Dieses Gefühl entsteht, wenn der Mitarbeiter eigenverantwortlich arbeiten kann und sich nicht nur als ausführender, sondern als gestaltender Teil wahrnimmt.“ (Dies., 88)

Auch wenn Sinn ein sehr individuelles Thema ist, zeigt sich hier wiederholt der Verweis auf konstitutionelle Rahmenbedingungen, welche das Empfinden begünstigen können bzw. ungünstige und negative Rahmenbedingungen hervorrufen, in welchen individuelle Sinnfindung herausgefordert ist.

Eine Interviewstudie von Jesper Isaksens betrachtet monotone, sich wiederholende Arbeitskontexte, die auf den ersten Blick nicht durchweg sinnhaft beschrieben oder wahrgenommen werden können. Es stellte sich für ihn die Frage, ob beispielsweise auch Fließbandarbeiter, denen eher niedrige, geistige Anforderungen an deren berufliche Aktivitäten zugeschrieben werden, Sinn bei ihrer Arbeit empfinden können. Um sich dieser Frage zu nähern, wurden die Bemühungen sowie die Herangehensweise der Befragten untersucht, hinsichtlich ihrer Abneigung zur Tätigkeit trotzdem Bedeutung zu konstruieren sowie diese zu empfinden. Weiterhin wird in den Studienergebnissen thematisiert, dass monotone und sich wiederholende Arbeitsaktivitäten zu einem erhöhten Stresslevel und zu Stresssymptomen führen. (Vgl. Isaksen 2000, 84) Im Hinblick auf die Stressbelastung und die damit verbundenen Symptome lässt sich ein Unterschied zwischen den Vergleichsgruppen beschreiben, welche ihre Arbeit als bedeutungsvoll erkennen sowie der Gruppe, welche ihre Arbeit eher als bedeutungslos beschreiben. Bei letzter Gruppe kommen Aspekte wie Langeweile, geringes Selbstwertgefühl wie auch negative Einstellungen zur Arbeit häufiger vor. Um jedoch diesbezüglich eindeutige Zusammenhänge beschreiben zu können, braucht es intensivere sowie weitere Forschungsarbeiten. Die Frage, ob Sinn und Bedeutung auch in dieser Art des Arbeitens empfunden werden kann, bestätigt die Studie: Es ist möglich, auch in monotonen und sich wiederholenden Arbeitsumgebungen eine Bedeutung der Arbeitsaktivitäten zu empfinden. (Vgl. Isaksen 2000, 100f.) Folgende weitere Erkenntnisse lassen sich aus der Studie ableiten:

  • Für den Prozess der Bedeutungs- und Sinnfindung sind sowohl Bedingungen am Arbeitsplatz zu betrachten als auch persönliche Eigenschaften der jeweiligen Person. (Vgl. Isaksen 2000, 101)
  • Es lassen sich Persönlichkeitsdispositionen feststellen, welche den o.g. Prozess entweder erschweren oder eben auch erleichtern können. (Vgl. ders.)
  • Weiterhin ist auch die Art der Hindernisse entscheidend, ob Bedeutung gefunden werden kann oder nicht, im Zusammenhang mit der Motivation sowie den Bestrebungen des Arbeiters. (Vgl. ders., 102)
  • Bedeutungslosigkeit kann zusammengefasst folgende Ursachen haben:
    • Schlechte Arbeitsbedingungen,
    • schlechte Übereinstimmung zwischen Arbeitnehmerinteressen und der Arbeit als solcher,
    • mangelnder Glaube an Versuch oder Möglichkeit der Konstruktion von Bedeutung. (Vgl. ders.)

Außerdem fasst Isaksen am Ende seiner Studie noch acht Kategorien zusammen, durch welche Bedeutung in der Erwerbstätigkeit erlangt, erfasst sowie beschrieben werden können (vgl. Isaksen 2000, 102ff.):

  1. Der Arbeitsplatz und die Prozesse zahlen sowohl auf die Identität als auch die Selbstachtung des Arbeitnehmers ein.
  2. Die sozialen Beziehungen haben eine große Bedeutung für das Engagement am Arbeitsplatz.
  3. Der Kontext der Arbeit kann in ein größeres Ganzes eingebettet werden: z.B. um private/familiäre Bedürfnisse zu befriedigen oder auch durch die Einbettung in ein Zukunftsprojekt, welches durch die Arbeit ermöglicht wird.
  4. Der Arbeitsplatz ermöglicht im Idealfall Lernprozesse und trägt dabei zum Zugewinn an Wissen bei.
  5. Das Verantwortungsbewusstsein sowie der Stolz gegenüber der Qualität des Produktes oder des Arbeitsergebnisses, kann Einflüsse auf die Bedeutung der Arbeit haben.
  6. Durch die eigene Arbeit zum Wohl anderer Menschen beizutragen, ist ein weiterer Faktor für ein möglich verstärktes Gefühl von Bedeutung.
  7. Einen Beitrag zu Prozessverbesserungen oder grundsätzlich neuen Routinen sowie verbesserten Bedingungen zu leisten, unter welchen der Job auch für andere Betroffene verbessert werden kann, kann ebenfalls zu einem Zugewinn an Bedeutung führen.
  8. Durch verminderte Störungen oder Kontrollen von Vorgesetzten, können Gefühle von Autonomie und Freiheit unterstützt werden.

Die entscheidendste Erkenntnis aus der Studie von Isaksen: Bedeutung und Sinnhaftigkeit ist kein Merkmal für bestimmte Formen und Ausprägungen von Erwerbstätigkeit oder Arbeitsabläufen, sie wird vielmehr als individuellen Geisteszustand beschrieben sowie charakterisiert und weist somit wiederholt auf einen sehr individuellen als auch persönlichen Zustand hin:

„Meaningfulness is not an inherent characteristic of a specific type of work; it is an individual state of mind that occurs when an individual regards the relationship between him- or herself and his or her context as satisfactory in some individually important way. People have an incomparably strong ability to construct meaning in even the most barren environments. Thus, it is very difficult to construct meaning in repetitive work, but it is still possible and a common occurrence.“ (Isaksen 2000, 93)

Für die berufliche Sinnerfüllung ist zusammenfassend insbesondere die Frage entscheidend, inwiefern Individuen ihr Selbst ‘mit an den Arbeitsplatz nehmen‘ können und dürfen oder inwieweit es davon starke Abweichungen geben muss. Weiter ist auch hier die Frage nach dem Tun mit bleibendem Wert für andere Menschen bedeutsam. Die organisationale Ausrichtung für die Gesellschaft steht dabei im Fokus. Nicht zu vernachlässigen ist auch die bereits formulierte Kohärenz sowie die Gefühle der Zugehörigkeit in das Sozialgefüge der Organisation.

Schon dieser zweite Beitrag aus der Purpose-Reihe zeigt den Schwerpunkt der Debatte und des Themenbereiches, der unter keinen Umständen vergessen werden sollte und leider doch so oft unter den Teppich gekehrt wird, weil er eben die Herausforderung auf den Punkt bringt: Die Frage nach dem Sinn, dem Purpose, dem Zweck oder wie auch immer Du die Frage nach der Ausrichtung stellen magst, beginnt bei Deinem Selbst. Der persönliche Sinn, die gesellschaftliche Ebene oder der organisationale Zweck – egal wonach Du fragst, Du kannst nicht tiefer fragen, als Du selber bereit bist Dein Selbst, Deine Blase, Deine Wahrnehmung zu hinterfragen oder sogar gänzlich in Frage zu stellen.

Was dieser Standpunkt nun meiner Meinung nach weiter über die Auseinandersetzung auf individueller, gesellschaftlicher und organisationaler Ebene sagt, gibt es in den nächsten Beiträgen zu lesen.

Bleibt kritisch und bleibt herzlich – herzlichst!
Paul

 

Quellen

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Bildnachweis

Beitragsbilder: Dimensionen Lebenssinn von Tatjana Schnell (Universität Innsbruck) – eigene Darstellung und eigenes Foto: unternehmensdemokraten / Paul Carduck

Weiterführende Literatur

Purpose. Ist das Kunst oder kann das weg? (Teil 1)

Unternehmensdemokratie und Gemeinwohl

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