Am 14. September diesen Jahres veröffentlichte Spiegel Online ein denkwürdiges Interview mit Dieter Kempf, Präsident des Bundesverbands der deutschen Industrie. Titel: “Wir sind ein Schnarchland geworden.” Den Titel würde ich sofort unterschreiben, allerdings mit etwas anderen Vorzeichen, als Herr Kempf. Er wälzt eben mal schnell die Verantwortung für die Herstellung von Produkten restlos auf die Konsumenten ab. Natürlich, schließlich soll er ja die deutsche Industrie und deren Interessen vertreten.
Governance: Vor einigen Tagen befand ich mich in der Diskussion mit Andreas Zeuch zum Thema Demokratie und Führung im Unternehmen. Das Ergebnis dieser Diskussion ist der vorliegende Artikel zum Thema „Governance – Schuld und Sühne im Lichte neuer Arbeitsformen”. Andreas regt an, dass ich zu diesem Thema meine Gedanken niederschreiben sollte und ich will diesem Impuls gerne nachkommen.
Purpose: 2017 begann meine Zusammenarbeit mit Karsten Schnelle von der Otto Group. Damals im November hatte ich das Vergnügen, gemeinsam mit meinem geschätzten Kollegen Jan Fischbach das Otto interne Projektmanagement-Forum zu gestalten. Daraus ergab sich später unter anderem Karstens Teilnahme an der #NKNA18, der ersten priomy (Un)Konferenz, bei der er eine spannende Session durchführte. Dieser Blogpost ist ein weiterer gemeinsamer Schritt durch die wundersamen neuen Arbeitswelten. Im Fokus heute der bald inflationär verwendete Begriff Purpose.
Hierarchie: Es wäre übertrieben zu schreiben, dass ich in Krankenhäusern aufgewachsen bin. Aber dank meiner Ausbildung zum diplomierten Musiktherapeuten hatte ich immer wieder das meist zweifelhafte Vergnügen, die hierarchischen Strukturen und Kulturen verschiedener Krankenhäuser mehr oder minder intensiv kennenzulernen. Was ich schon in der Ausbildung und später als Angestellter erlebte, war tatsächlich einer der Gründe, warum ich heute mit den Unternehmensdemokraten Organisationen auf ihrem Weg zu mehr Partizipation begleite. Neben all dem, was mir schon aus meiner persönlichen…
Klimapaket: Am 20. September ist einerseits etwas höchst Erfreuliches passiert. Ohne zentrale Steuerung, ganz ohne Vorstand und visionäre Anweisungen hat sich die immer weiter wachsende #FridaysForFuture Bewegung global koordiniert und zum spannendsten Demonstrationstag seit Jahrzehnten geführt. Andererseits veröffentlichte die deutsche Bundesregierung ihr Totalversagen mit dem lange erwarteten Klimapaket. Diese Ereignisse sind für Unternehmensdemokraten äußerst vielsagend.
Seit 2016 begleite ich das Berliner IT-Consulting Unternehmen itacs GmbH auf ihrem Weg in die Selbstorganisation. Inzwischen hatte ich dort auch den ersten CultureCheck zum Stand der Selbstorganisation durchgeführt und einen kleinen Bericht darüber geschrieben. Vor ein paar Wochen fragte mich dann Christina de Vries von der itacs, ob ich mit Ihr gemeinsam eine Keynote am Anfang ihres nächsten Roundtables am 05.09.2019 halten würde, diesmal zum Thema Selbstorganisation und Agilität. Da konnte ich nicht widerstehen und sagte sofort…
Letzten Montag erschien der erste Teil eines weiteren spannenden Falls des Interimmanagers Bodo Antonic. Aufgrund der Länge haben wir ihn in 2 Teile aufgegliedert. Hier nun Teil 2.
Hier nun der dritte spannende Fall des Interimmanagers Bodo Antonic mit einer anregenden Reflexion über das Zusammenspiel demokratischer und klassisch hierarchischer (Unternehmens)Führung. Am Montag erscheint dazu Teil 1, am nächsten Montag die Fortsetzung Teil 2.
Am 15.08. erschien im Handelsblatt der Beitrag Die traurige Illusion hierarchieloser Organisationen von Matthias Kolbusa. Dort entfaltet er seine zentrale Annahme, dass Selbstorganisation bei den Akteuren einer Organisation eine gewisse Reife voraussetzt, die durch die Selbstorganisation an sich nicht erreicht werden könne. Als Frage formuliert ist dies zweifelsfrei ein wichtiger Aspekt, mit dem sich Organisationen auseinandersetzen müssen, wenn sie nachhaltig erfolgreiche Selbstorganisation erreichen wollen. Die Darstellung des Autors steht hingegen auf wackeligen Beinen.
Boeing: Es sind zwei Luftfahrtkatastrophen, die zu denken geben: Am 29. Oktober 2018 stürzte zuerst eine Boeing 737 MAX 8 der Luftfahrtgesellschaft Lion-Air kurz nach dem Start vom Flughafen Jakarta ab. Alle 189 Passagiere starben. Wenige Monate später, am 10. März 2019, stürzte eine Maschine des selben Typs der Ethiopian Airlines ab, diesmal kamen 157 Menschen ums Leben. Durch diese beiden Fällen kamen immer mehr Einzelheiten beim Hersteller Boeing sowie bei der amerikanischen Flugaufsichtsbehörde FAA ans Licht, die…