25 Feb: Anweisung verringert Motivation

Vielen ist es bekannt, das äußerst denkwürdige Experiment von Stanley Milgram, das nun über ein halbes Jahrhundert zurückliegt: Seinerzeit untersuchte der amerikanische Psychologe die Bereitschaft von Menschen, andere körperlich zu verletzen und ihnen starke Schmerzen zu bereiten. Im Ergebnis verabreichten damals rund zwei Drittel der Probanden anderen Menschen vorgeblich lebensbedrohliche Elektroschocks. Sie führten die Anweisung sogar dann weiter aus, wenn sie die gespielten Schmerzensschreie aus dem anderen Raum hörten. Menschen folgen also Autoritätspersonen weit über die eigenen moralischen Grundsätze…

08 Feb: Unternehmenskultur: Wer vertraut ist im Vorteil

“Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser!” Wer kennt dieses Bonmot nicht? Es wird immer wieder Wladimir Iljitsch Lenin zugesprochen, allerdings lässt sich diese Annahme keineswegs belegen. Die Formulierung, die auch Programm für so manche Unternehmenskultur ist,  findet sich weder in schriftlicher Form in seinen Texten, noch ist sie gesichert mündlich überliefert. Bereits eine einfach Kontrolle per Google führt zu mehreren Ergebnissen, denen jeder entnehmen kann, dass die Zuschreibung höchstvermutlich falsch ist. Also stimmt diese vielzitierte Weisheit doch, egal ob…

04 Feb: ¡ Change macht krank !

Vor kurzem wurde ich für das enorm Magazin zum Thema Unternehmensdemokratie interviewt. In dem Rahmen ging es irgendwann um die Frage, warum MitarbeiterInnen möglicherweise gar nicht mit- geschweige denn selbst bestimmen wollen. Das kann, wie ich es auch in “Alle Macht für niemand” darlegte, verschiedene Gründe haben. Wenn MitarbeiterInnen über Jahre hinweg zu Erfüllungsgehilfen erzogen wurden, werden sie nicht plötzlich von heute auf morgen wieder ihre eigenen Ansichten, Erfahrungen und Kompetenzen vollumfänglich einbringen. Zweitens haben sie vielleicht schon mehrere…

25 Jan: Mitbestimmung führt zu besserer Arbeitgeberbewertung

Anfang Januar 2016 veröffentlichte der DGB den Online-Artikel “Junge Menschen im Job enorm unter Druck. Wunsch und Wirklichkeit klaffen auseinander.” Dort wurde über die 6. Sonderauswertung des regelmäßig erhobenen DGB-Index Gute Arbeit berichtet, die die Arbeitsbedingungen für junge Menschen in den Fokus nahm. Wie der Untertitel des Artikels unmissverständlich klarmacht: Die Ansprüche und Wünsche junger Generationen, die frisch im Arbeitsleben ankommen, sind das eine. Die Wirklichkeit ist indes etwas völlig anderes. Aber es gibt auch eine gute Nachricht:…

14 Dez: Langzeituntersuchung des Angestellten-Wohlbefindens

Vor kurzem machte mich ein guter Freund darauf aufmerksam: In einer ganz neuen Studie, veröffentlicht im November 2015,  untersuchte eine Forschungsgruppe die Entwicklung des (affektiven) Wohlbefindens von Managern. In drei Wellen wurden 402 finnische Führungskräfte über einen Zeitraum von 10 Jahren untersucht, wobei es auch um die Auswirkungen von (Veränderungen) des Arbeitsumfelds auf das Wohlbefinden ging. Die Ergebnisse zeigten unter anderem einen deutlichen Zusammenhang zwischen Arbeitsumfeld und Wohlbefinden.

12 Okt: Die Klassiker der Epidemiologie: Whitehall I + II

Die beiden Studien, die wir heute vorstellen, sind schon recht betagt. Und doch kennen sie immer noch viel zu wenig Leute. Faszinierend, würde Spock das kommentieren. Denn immerhin zeigten beide Studien unter der Leitung von Professor Michael Marmot einen signifikanten Zusammenhang des sozioökonomischen Status und der allgemeinen Sterblichkeitsrate. Konkret wurde mit Whitehall I herausgefunden, dass männliche Angestellte des tiefsten Dienstgrades eine dreimal so hohe Sterblichkeit aufwiesen wie Studienteilnehmer mit dem höchsten Dienstgrad, gemessen im Rahmen einer Langzeitstudie über 10 Jahre. In…

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31 Aug: Neue Studie über Arbeitszufriedenheit

Arbeitszufriedenheit als Anlass: Im Januar 2010 entschieden sich Dom Jackman und Rob Symington, etwas Anderes zu machen. Sie arbeiteten bis dahin in klassischen Jobs in London, hatten aber die Nase voll und wollten eine auch aus ihrer Sicht bedeutungsvolle Arbeit. Also begannen sie nach Lösungen zu suchen. Am Anfang stand der Gedanke, eine Gemeinschaft Gleichgesinnter aufzubauen, erst danach sollte daraus ein Geschäftsmodell entstehen. Sie begannen, wie sie selbst auf ihrer Homepage “escape the city” schreiben, klein, indem sie…