Nachdem sich der Teil der Blog-Reihe um die Bezugsebene Mensch sehr auf individuelle sowie subjektive Bedingungen bezieht, ist der Fokus auf der gesellschaftlichen Ebene u.a. stark auf den Bereich der Verantwortung konzentriert. Die Bezugsebene Organisation fokussiert letztlich die ganz konkrete Relevanz sowie die damit verbundenen Zusammenhänge von Unternehmensführung und Organisationsstrukturen. Organisationen sind zudem oftmals ganz konkrete Umschlagplätze für die Frage nach dem Sinn: Hier werden im Idealfall Fragen gestellt, mit Irritationen gerungen und Unzufriedenheiten abgeladen.
Die Bezugsebene Mensch in der Purpose-Diskussion bezieht neben psychologischen Facetten, die bereits im Teil II Was ist Sinn? Herkunft und (moderne) Konzepte. besprochen wurden, nun auch soziologische Perspektiven mit ein und eröffnet dadurch mögliche Zugänge, die uns Strukturen und Hintergründe näher bringen. Welche Aspekte lassen sich benennen und was muss mensch verstehen, um individuelle Bedürfnisse oder auch Muster der Zerrissenheit zu verstehen? Wäre da letztlich nicht der vermeintliche Managementtrend, der zumindest von bösen Zungen postuliert wird und an…
Was ist und bedeutet Sinn für den Menschen? Ich hätte auch fragen können: Wer bin ich und wenn ja, wie viele? Richard David Precht hat mit seinem gleichnamigen Werk die unüberschaubare Menge an Wissen über den Menschen zusammengeführt und die Leser buchstäblich an die Hand genommen, um sich mit ihnen den philosophischen Fragen des Lebens zu nähern. Mit der Frage nach dem Sinn verhält es sich ähnlich. Die Fülle ist so breitgefächert, wie es Menschen auf diesem Planeten…
1.580.000.000 – das ist die Anzahl der Hits bei Google zum Begriff “Purpose” innerhalb von 0,38 Sekunden. Purpose ist in. Purpose ist hip. Wer als Unternehmen zeitgeistig sein will, strebt einen Purpose an. Aber was genau soll das eigentlich sein? Und ist Purpose ganz ohne schädliche Nebenwirkungen? Braucht jede Organisation ihren Purpose? Wie individuell kann ein organisationaler Purpose überhaupt sein? Wie normativ ist das Konzept ? Und was steckt eigentlich für ein Gerüst hinter dem Themenkomplex, welchen mensch…
Am 28. April diesen Jahres erschien ein relativ ausführlicher Artikel über Sinn in der Arbeit im Handelsblatt. Also nicht in einem der alternativen Wirtschaftsmagazine, sondern in einer der deutschen Wirtschaftstraditionszeitungen. Sinn oder Purpose auf Neudeutsch ist im Mainstream als Thema angekommen. Dazu passt ein Interview mit Birger Priddat, Seniorprofessor und Inhaber des Lehrstuhls für Volkswirtschaftslehre und Philosophie an der Wirtschaftsfakultät der Universität Witten/Herdecke, 2018 publiziert in der noch recht jungen alternativen Wirtschaftszeitschrift “Neue Narrative”. Mit Priddat hatte das Magazin…
Schon einmal war hier auf diesem Blog die Rede von Frederic Laloux’s Bestseller “Reinventing Organizations”. Das Thema ließ mich nicht los und ich grübelte weiter über die Grundlagen und Ableitungen von Laloux und das ursprünglich verspürte Unbehagen wurde immer stärker. Daher beschlossen Andreas und ich genauer hinzusehen und in einem zweiteiligen Artikel unsere Kritik auszuformulieren. Im ersten Teil geht es um das Fundament von Laloux’s Werk: Die Integrale Theorie von Ken Wilber und Spiral Dynamics von Don Beck.
Dies ist der Beginn einer Artikelserie über das Modell für lebensfähige Systeme (Viable System Model) und den darin enthaltenen nützlichen Einsichten für komplexe Organisationen – und übrigens mein erster Post als neuer Autor im Team. 🙂
Vielen ist es bekannt, das äußerst denkwürdige Experiment von Stanley Milgram, das nun über ein halbes Jahrhundert zurückliegt: Seinerzeit untersuchte der amerikanische Psychologe die Bereitschaft von Menschen, andere körperlich zu verletzen und ihnen starke Schmerzen zu bereiten. Im Ergebnis verabreichten damals rund zwei Drittel der Probanden anderen Menschen vorgeblich lebensbedrohliche Elektroschocks. Sie führten die Anweisung sogar dann weiter aus, wenn sie die gespielten Schmerzensschreie aus dem anderen Raum hörten. Menschen folgen also Autoritätspersonen weit über die eigenen moralischen Grundsätze…
Arbeitszufriedenheit als Anlass: Im Januar 2010 entschieden sich Dom Jackman und Rob Symington, etwas Anderes zu machen. Sie arbeiteten bis dahin in klassischen Jobs in London, hatten aber die Nase voll und wollten eine auch aus ihrer Sicht bedeutungsvolle Arbeit. Also begannen sie nach Lösungen zu suchen. Am Anfang stand der Gedanke, eine Gemeinschaft Gleichgesinnter aufzubauen, erst danach sollte daraus ein Geschäftsmodell entstehen. Sie begannen, wie sie selbst auf ihrer Homepage “escape the city” schreiben, klein, indem sie…