Umfrage zum Stand der Selbstorganisation in deutschsprachigen Unternehmen

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Agilität, Mitbestimmung, Neue Arbeit / New Work, Partizipation, Selbstorganisation, Unternehmensdemokratie – die aktuellen Buzzwords suggerieren etwas, von dem wir bei priomy nicht wirklich glauben, dass die Arbeitswelt schon soweit transformiert ist. Deshalb haben wir uns was einfallen lassen – eine Umfrage zum Stand der Selbstorganisation in deutschen Unternehmen.

Die Kluft zwischen On- und Offline

Wie so oft, gehen wir davon aus, dass die Online und Offline Wirklichkeit Lichtjahre auseinanderliegen. Dazu habe ich am 16.01. folgende Begriffe bei Google gesucht und diese Ergebnisse erhalten:

  • Agilität: 2,99 Millionen in 0,42 Sekunden
  • New Work: 39,3 Millionen in 0,4 Sekunden
  • Neue Arbeit: 0,6 Millionen in 0,59 Sekunden
  • Partizipation: 3,27 Millionen in 0,38 Sekunden und
  • Selbstorganisation: 1,48 Millionen in 0,46 Sekunden

Wenn man sich diese Ergebnisse ansieht, könnte man und frau den Eindruck bekommen, dass es durch die Republik allüberall haufenweise Unternehmen gibt, die sich vom Modell der klassischen topdown geführten Linienorganisation abgewendet haben und nun selbstorganisiert unterwegs sind oder ihren Belegschaften zumindest omnipräsente Bioobstschalen und Kickertische kredenzen. Aber Hand aufs Herz: Glaubst Du das? Wir nicht, ich nicht. Und deshalb haben wir nun den priomy CultureCheck als (öffentliche) Umfrage aufgesetzt.
Denn so wie wir das einschätzen, sind vermutlich die Mehrzahl deutscher Unternehmen (so wie auch international) weiterhin eher konservativ und traditionell organisiert und strukturiert bezüglich ihrer Ablauf- und Aufbauorganisation. Wir gehen davon aus, dass diese Quote klassischer Organisationen/Unternehmen bei mindestens über 90% liegen. Es dürften die altbekannten Linienorganisationen mit ihren topdown Entscheidungsprozessen bei weitem überwiegen, jenseits von irgendwelchen soziokratisch geprägten Firmen oder solchen, die das noch unfassbar revolutionärere Holacracy-Modell nutzen. Selbst andere Methoden der Entscheidungsfindung in den altehrwürdigen Linienorganisationen müssen wir, so unsere Annahme, mit der Lupe suchen, oder eher noch: Mit dem Elektronenmikroskop in Bezug auf die Grundgesamtheit von rund 3,26 Millionen deutschen Unternehmen in 2016.
Möglicherweise, wir wissen es nicht, sondern spekulieren nur, könnte man öfter so etwas wie den konsultativen Einzelentscheid finden. Dabei holt sich die Führungskraft beziehungsweise die Entscheider*innen im ersten Schritt die Sichtweise und Perspektive der eigenen Mitarbeiter*innen ein, bevor dieser Personenkreis danach unter Ausschluss Mitarbeiter*innen entscheidet. Was natürlich auch den geäußerten Meinungen entgegengesetzt sein kann. Aber mehr wird es wohl kaum sein. Niemand von uns priomys glaubt, dass es sich um erwähnenswert mehr Firmen handelt, die mit einem signifikant partizipativeren Entscheidungswerkzeug wie dem Konsent zu Entscheidungen findet. Sprich: Eine Idee wird nur dann nicht akzeptiert und umgesetzt, sobald mindestens eine Person aus dem Team, der Abteilung etc. einen schwerwiegenden Einwand erhebt. Weil sie befürchtet, dass diese Idee für das Wohl der Firma eine ernsthafte Gefahr darstellt. Ein derartiges Vorgehen vermuten wir ebenfalls nur bei Spurenelementen aus der Gesamtheit deutscher Firmen.

Herr Ober, etwas Empirie bitte!

So könnten wir immer weiter nachdenken, philosophieren, argumentieren und so weiter und so fort. Allerdings würden wir auf diesem Wege wohl kaum zu Ergebnissen kommen, die einer strengen Prüfung standhielten. Genau das war der Grund, warum wir priomys uns zu einer bescheidenen Umfrage durchgerungen haben. Darin erfragen wir verschiedene Kategorien, die sich im Laufe der Jahre unserer Erfahrung nach als einigermaßen aussagekräftig hinsichtlich des Grads an Selbstorganisation gezeigt haben:

  • Aufbauorganisation: Organisationsmodell
  • Ablauforganisation
    • Entscheidungsmethoden
    • Projektmanagement
    • Arbeitszeitmodelle
    • Recruiting
  • Gehalt
    • Gehaltssystem
    • Transparenz
  • Erfolgsbeteiligung
  • Organisationales Lernen

Nun soll diese Umfrage natürlich niemanden ungebührlich lange in Anspruch nehmen, deshalb haben wir uns auf diese wenigen Punkte beschieden. Die durchschnittliche Bearbeitungszeit beträgt rund acht bis neun Minuten. Und damit bin ich bei des Pudels Kern: Hast Du Lust mitzumachen? Wenn ja, bitte hier entlang, und jeder nur einmal teilnehmen! https://www.surveymonkey.de/r/priomyCC
Ich würde mich sehr freuen, wenn ein paar von Euch dieses Vorhaben unterstützen. Vielen Dank im voraus und bis nächste Woche!

Herzliche Grüße
Andreas

Comments (1)

Umfrage: Wie steht es um Selbstorganisation in deutschen Unternehmen? - priomy

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