Selbstorganisation: Vor kurzem veröffentlichte unsere Kollegin Stephanie Borgert ihren Essay “Selbstorganisation entfesseln” im Online Magazin Change X. Vieler ihrer Aussagen kann ich nur beipflichten. Da habe ich sehr ähnliche Erfahrungen gemacht und und stimme auch konzeptuell zu. Ein paar Aspekte sehe ich indes anders. Wo und warum werde ich in diesem Beitrag darlegen.
“Arbeit muss wehtun” ist einer meiner Glaubenssätze mit denen ich aufgewachsen bin. Zuhause darf es schön sein, Arbeit ist anders, Arbeit darf wehtun und wenn nicht, dann ist es keine Arbeit. Der Glaubenssatz schien mir eine lange Zeit ziemlich plausibel. Gleichzeitig wäre ich an die Decke gegangen, hätten mir jemand erzählen wollen: Leben muss wehtun. Bevor nun Mitleid aufkommt, gehen wir einen Schritt weiter und gleichzeitig einen Schritt zurück: Für uns Menschen der westlichen Gesellschaft ist Demokratie in…
Vor Kurzem haben sich die meisten noch mit allem Möglichen beschäftigt, während wir jetzt auch in Deutschland eine Ausgangsbegrenzung haben und in den kollektiven Krisenmodus gehen. Fast alle von uns sind irgendwie betroffen. Privat und/oder beruflich. Völlig egal, ob es dabei um einen selber geht, um die Verantwortung gegenüber der Gemeinschaft, oder darum, selber handlungsfähig und gesund zu bleiben, um den Mitmenschen zu helfen und Unterstützung zuzusagen oder aus einem allgemeinen gesellschaftlichen Verantwortungsgefühl. So oder so, es wird…
Schon seit geraumer Zeit kenne ich Tobias Illig, einen engagierten Weggefährten hin zu einer neuen und besseren Arbeitswelt. Zunächst, wie so oft, nur virtuell. Dann trafen wir uns auf der Lean Around the Clock 2019 und standen zur Eröffnung plötzlich gemeinsam auf der Bühne vor ein paar hundert Leuten. Dadurch sind wir zunehmend in einen Dialog gekommen – den wir jetzt öffentlich vertiefen zum wichtigen Thema der Selbstermächtigung.
Bald ist es soweit: Am 19. März öffnen wir die Tore für ein famoses Event-Doppelpack: Erstens die Lean Around the Clock, #LATC2020, und zweitens unsere 2. (Un)Konferenz Neue Konzepte für Neue Arbeit, #NKNA20. Bei der NKNA gibt es auch bei dieser zweiten Ausgabe natürlich wieder Sessions, die Ihr vorschlagt, auswählt und realisiert. Und genau das ist der Anlass dieses Beitrags.
Zunächst wünschen wir Euch allen für das neue Jahrzehnt alles Gute, tolle Entwicklungen, fruchtbare Erkenntnisse, inspirierende Überraschungen und zunehmende Freude bei der Arbeit. Zum Einstieg nicht nur ins neue Jahr, sondern gleich in die 20er Dekade teile ich ein paar Gedanken zum neuen Jahrzehnt mit Euch.
2018 gab es im Rahmen der Initiative priomy – principles of autonomy die erste (Un)Konferenz Neue Konzepte für Neue Arbeit mit den damaligen Fokusthema “Die Angst vor der Freiheit”. Wir hatten seinerzeit, sozusagen mit einem Kaltstart von 0 auf 100 in zwei Monaten gut 100 Teilnehmer*innen gewinnen können. Inhaltlich gab es drei Keynotes aus den gesellschaftlichen Sektoren Kunst, Politik und Wirtschaft, ergänzt durch sechs von uns kuratierten Workshops und sechs weiteren Sessions, die allesamt durch die Teilnehmer*innen organisiert…
Am 28. April diesen Jahres erschien ein relativ ausführlicher Artikel über Sinn in der Arbeit im Handelsblatt. Also nicht in einem der alternativen Wirtschaftsmagazine, sondern in einer der deutschen Wirtschaftstraditionszeitungen. Sinn oder Purpose auf Neudeutsch ist im Mainstream als Thema angekommen. Dazu passt ein Interview mit Birger Priddat, Seniorprofessor und Inhaber des Lehrstuhls für Volkswirtschaftslehre und Philosophie an der Wirtschaftsfakultät der Universität Witten/Herdecke, 2018 publiziert in der noch recht jungen alternativen Wirtschaftszeitschrift “Neue Narrative”. Mit Priddat hatte das Magazin…
Lean Management: Während Andreas in seiner Darstellung von Lean und New Work eine Überschneidung der beiden Themenfelder mit der Nennung von 10 Lean-Grundprinzipien argumentiert, möchte ich in diesem zweiten Teil der Lean-New Work Serie vier zentrale Elemente herausgreifen und näher erläutern.
Die Frage, ob New Work Anarchie ist, beschäftigt mich seit ich entdeckt habe, dass hinter dem Begriff wesentlich mehr steckt, als das, was landläufig darunter verstanden wird. Ich würde die Frage im Moment (noch) nicht mit einem uneingeschränkten „Ja“ beantworten, allerdings stecken im Anarchismus naturgemäß Selbstverwaltung, Selbstorganisation und Eigenverantwortung. Und je mehr ich mich mit der Anarchie beschäftige, umso mehr Impulse und spannende Ideen für meine Beschäftigung mit selbstbestimmtem Arbeiten begegnen mir. In Teil 1 meiner mehrteiligen Blogreihe,…