1928 wurde unter anderen der Wirtschaftsjournalist und Kaufmann Fritz Naphtali vom damaligen Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbund beauftragt, ein wirtschaftliches Grundsatzprogramm zu erarbeiten. Im selben Jahr veröffentlichte er die Ergebnisse in seinem Buch “Wirtschaftsdemokratie. Ihr Wesen, Weg und Ziel.” Abgesehen davon, dass dies ein interessantes Dokument zur Demokratisierung der Wirtschaft lange vor den 1970ern und 80ern ist, auf die die Kritiker der Unternehmensdemokratie gerne verweisen, enthält es lohnenswerte Anregungen für die aktuelle Debatte. Ein solcher Aspekt ist Naphatalis Reflexion über die…
Demokratielabor: Nun ist es schon mehr als eine halbe Dekade her, dass ich mein letztes Buch “Alle Macht für niemand. Aufbruch der Unternehmensdemokraten” veröffentlicht habe. Seinerzeit war das dritte Kapitel für mich der konzeptuelle Kern, das, wofür mein Herz bis heute schlägt. Dieses Kapitel ist die Vorlage für den heutigen Blogbeitrag. Denn ich habe mich aus verschiedenen Gründen entschieden, dieses Kapitel hier in weiten Teilen aus Auszug erneut zu publizieren. Das hängt aktuell damit zusammen, dass meine damalige…
Reifemodelle: Am 02. September 2019 veröffentlichte ich hier in unserem Blog den Beitrag Ist Selbstorganisation eine Frage der Reife? Der Artikel fiel in verschiedener Hinsicht auf fruchtbaren Boden. Ich wurde gebeten, für managerseminare einen kleinen Artikel zu schreiben und beides wiederum führte zu einer konstruktiven Auseinandersetzung mit verschiedenen Vertreter*innen der Ich-Entwicklung und der damit verbundenen Reifemodelle. So entstand der folgende Dialog mit Elmar Türk aus Wien.
<Click here to read the English version of this blog article> Gib mir die Gelassenheit, Potentialtäler zu akzeptieren, deren Kontrollparametern ich nicht ändern kann; die Kraft, Potentialtäler flexibel zu gestalten, wo ich auf die Kontrollparameter einwirken kann; und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden. Gelassenheitsgebet in der Sprache der Synergetik
Am 20. April 2018 hielt ich bei der Zukunftskonferenz der Fresenius Hochschule Idstein einen Vortrag über Unternehmensdemokratie. Danach kam ich unter anderem mit Gerald Jude ins Gespräch, Geschäftsführer der meerdesguten GmbH in Wiesbaden und Berlin. Wir unterhielten uns schnell angeregt über Selbstorganisation im Allgemeinen und eine mögliche Transformation seines Unternehmens im Besonderen. Das war der Auslöser zum heutigen Blogpost, den ich gemeinsam mit Gerald verfasst habe.
Kaum ein Recht unterliegt so vielen Änderungen wie das Arbeitsrecht. Quasi jährlich gibt es Ergänzungen, neue Regelungen und Anpassungen. Das zeigt, dass es kaum ein Recht sonst gibt, das uns in unserem täglichen (Arbeits-)Leben so stark tangiert. Und dass ebenso vieler regulierender Eingriffe bedarf. Bleibt da überhaupt noch Spielraum? Ist das Arbeitsrecht trotz oder gerade wegen der vielen Änderungen nicht zu starr für das, was „da draußen“ zwischen Markt und Mensch passiert?
Das Narrativ der gespaltenen Gesellschaft macht immer mehr die Runde. Wohl nicht ganz unberechtigt, wenn wir uns in der aktuellen Situation umschauen. Uns hat es allerspätestens mit Corona erwischt und den anstrengenden Diskussionen, Debatten und Streitereien über die Realität eines SARS-CoV 2 Virus und seiner Folgen, über die Wirkung und Sicherheit von Impfstoffen, die Angemessenheit von Einschränkungen der Bewegungsfreiheit etc. Aber das Phänomen ist beileibe nicht neu und wird auch durch andere Inhalte befeuert, wie 2015/2016 in der…
Stellenabbau: Vor ziemlich genau drei Jahren veröffentlichte ich hier in unserem Blog meinen Beitrag “Siemens, Robin Hood und Unternehmensdemokratie” über den damaligen Stellenabbau im Bereich Gasturbinen. Seinerzeit führte das recht rabiate Vorgehen zu einem allgemeinen Aufschrei, sowohl in der Gesellschaft als auch bei diversen Politikern. Es ging dabei in Summe um 7000 Stellen weltweit und 3500 hier in Deutschland. Aktuell sieht es noch viel düsterer aus. Reaktionen bleiben jedoch aus.
Harmoniefähigkeit UND Konfliktfähigkeit: Mittwoch letzter Woche hatten wir das zweite virtuelle Forschungskolloquium mit unserer ersten Gruppe. Dort berichtete Christian Kroll, zur Zeit wissenschaftliche Hilfskraft im Wittenberg-Zentrum für Globale Ethik, über den Stand seiner Auswertung unserer bisherigen CultureChecks. Ein erstes Zwischenergebnis bestand unter vielem Anderen in einem auffälligen Spannugnsverhältnis von “Offenheit, Notwendigkeit auch konfliktbeladene Themen anzusprechen gegenüber Friedensbedürftigkeit, Konfliktscheue und Harmoniebedürftigkeit”. Dem werde ich in diesem Beitrag weiter nachgehen.
<Click here to read the English version of this blog article> “Gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.” Gelassenheitsgebet