1.580.000.000 – das ist die Anzahl der Hits bei Google zum Begriff “Purpose” innerhalb von 0,38 Sekunden. Purpose ist in. Purpose ist hip. Wer als Unternehmen zeitgeistig sein will, strebt einen Purpose an. Aber was genau soll das eigentlich sein? Und ist Purpose ganz ohne schädliche Nebenwirkungen? Braucht jede Organisation ihren Purpose? Wie individuell kann ein organisationaler Purpose überhaupt sein? Wie normativ ist das Konzept ? Und was steckt eigentlich für ein Gerüst hinter dem Themenkomplex, welchen mensch…
Nichtwissen: “Wissen ist Macht.” Francis Bacons Diktum scheint auf direktem Weg über die Aufklärung in die Wissensgesellschaft zu führen. Sind nicht Daten der Rohstoff unseres Jahrhunderts, die wir zu Informationen und dann zu Wissen weiterverarbeiten? Konnten wir jemals beinahe unendlich viel Wissen mit ein paar Klicks von fast jedem Ort der Welt abrufen? Haben ? Und doch gibt es immer wieder einen fast feisten blinden Fleck auf unserer erkenntnistheoretischen Landkarte: Die Bedeutung und der Wert des Nichtwissens. In…
Im September 2019 veröffentlichten Hanjo Gergs und Arne Lakeit auf der Leanbase ihren lesenswerten Artikel Netzwerke brauchen Hierarchie. Wie schon der Titel klarstellt, erläutern die beiden in ihrem Beitrag, warum Hierarchie weiterhin auch in der neuen Arbeitswelt wichtig ist. Vieles ist schlüssig dargestellt und auch aus meiner Sicht korrekt und sollte in der aktuellen Debatte viel mehr reflektiert werden. Aber bei weitem nicht alles. Einige Argumente verfangen nicht wirklich und manche Aspekte formal-fixierter Hierarchien wurden nicht mitbedacht.
1928 wurde unter anderen der Wirtschaftsjournalist und Kaufmann Fritz Naphtali vom damaligen Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbund beauftragt, ein wirtschaftliches Grundsatzprogramm zu erarbeiten. Im selben Jahr veröffentlichte er die Ergebnisse in seinem Buch “Wirtschaftsdemokratie. Ihr Wesen, Weg und Ziel.” Abgesehen davon, dass dies ein interessantes Dokument zur Demokratisierung der Wirtschaft lange vor den 1970ern und 80ern ist, auf die die Kritiker der Unternehmensdemokratie gerne verweisen, enthält es lohnenswerte Anregungen für die aktuelle Debatte. Ein solcher Aspekt ist Naphatalis Reflexion über die…
Demokratielabor: Nun ist es schon mehr als eine halbe Dekade her, dass ich mein letztes Buch “Alle Macht für niemand. Aufbruch der Unternehmensdemokraten” veröffentlicht habe. Seinerzeit war das dritte Kapitel für mich der konzeptuelle Kern, das, wofür mein Herz bis heute schlägt. Dieses Kapitel ist die Vorlage für den heutigen Blogbeitrag. Denn ich habe mich aus verschiedenen Gründen entschieden, dieses Kapitel hier in weiten Teilen aus Auszug erneut zu publizieren. Das hängt aktuell damit zusammen, dass meine damalige…
Reifemodelle: Am 02. September 2019 veröffentlichte ich hier in unserem Blog den Beitrag Ist Selbstorganisation eine Frage der Reife? Der Artikel fiel in verschiedener Hinsicht auf fruchtbaren Boden. Ich wurde gebeten, für managerseminare einen kleinen Artikel zu schreiben und beides wiederum führte zu einer konstruktiven Auseinandersetzung mit verschiedenen Vertreter*innen der Ich-Entwicklung und der damit verbundenen Reifemodelle. So entstand der folgende Dialog mit Elmar Türk aus Wien.
<Click here to read the English version of this blog article> Gib mir die Gelassenheit, Potentialtäler zu akzeptieren, deren Kontrollparametern ich nicht ändern kann; die Kraft, Potentialtäler flexibel zu gestalten, wo ich auf die Kontrollparameter einwirken kann; und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden. Gelassenheitsgebet in der Sprache der Synergetik
Am 20. April 2018 hielt ich bei der Zukunftskonferenz der Fresenius Hochschule Idstein einen Vortrag über Unternehmensdemokratie. Danach kam ich unter anderem mit Gerald Jude ins Gespräch, Geschäftsführer der meerdesguten GmbH in Wiesbaden und Berlin. Wir unterhielten uns schnell angeregt über Selbstorganisation im Allgemeinen und eine mögliche Transformation seines Unternehmens im Besonderen. Das war der Auslöser zum heutigen Blogpost, den ich gemeinsam mit Gerald verfasst habe.
Kaum ein Recht unterliegt so vielen Änderungen wie das Arbeitsrecht. Quasi jährlich gibt es Ergänzungen, neue Regelungen und Anpassungen. Das zeigt, dass es kaum ein Recht sonst gibt, das uns in unserem täglichen (Arbeits-)Leben so stark tangiert. Und dass ebenso vieler regulierender Eingriffe bedarf. Bleibt da überhaupt noch Spielraum? Ist das Arbeitsrecht trotz oder gerade wegen der vielen Änderungen nicht zu starr für das, was „da draußen“ zwischen Markt und Mensch passiert?
Das Narrativ der gespaltenen Gesellschaft macht immer mehr die Runde. Wohl nicht ganz unberechtigt, wenn wir uns in der aktuellen Situation umschauen. Uns hat es allerspätestens mit Corona erwischt und den anstrengenden Diskussionen, Debatten und Streitereien über die Realität eines SARS-CoV 2 Virus und seiner Folgen, über die Wirkung und Sicherheit von Impfstoffen, die Angemessenheit von Einschränkungen der Bewegungsfreiheit etc. Aber das Phänomen ist beileibe nicht neu und wird auch durch andere Inhalte befeuert, wie 2015/2016 in der…